Beim „Easter Cross“-Festival gibt über Ostern für Freunde der härteren Töne in der Oberndorfer Neckarhalle Hardcore-Punk, Metalcore und einiges mehr.
Ostern? Kennt für die Metalfans aus der Region seit Jahren eine feste Adresse: Neckarhalle Oberndorf. Dort lädt die O.M.I., die Oberndorfer Musik-Initiative, wieder zum „Easter Cross“-Festival ein. Und verspricht nach dem Fokus auf die härtere Gangart mit viel Metalcore im vergangenen Jahr für 19. und 20. April wieder ein gemischteres Programm.
Und das ist eine echte Herausforderung, wie Silas Barth, der seit 15 Jahren das Booking übernimmt, und dieses Jahr wieder interessante Acts an Land gezogen hat, erklärt.
Rahmenbedingungen haben sich verändert
Denn zum einen gibt es regionale Festivals, mit denen man zwar kollegial verbunden ist, die aber im selben Teich fischen – wenn auch zu anderen Zeiten. Zum anderen pflücken sich große Festivals, etwa das „Southside“, reihenweise Acts vom Markt und sichern ihr Mega-Wochenende mit großzügigem Gebietsschutz ab.
Bands pausieren gerne
Und dann kommt noch das Datum hinzu: Frühling ist nicht so angesagt bei den Tourveranstaltern. Da sitzen Gitarrenheld, Shouter und Co. gerne mal zu Hause und bereiten sich auf die große Festivalsaison vor, oder basteln im Studio am hoffentlich nächsten „heißen Scheiß“ fürs neue Album. „Die Rahmenbedingungen haben sich massiv verändert“, erklärt Barth.
Booking ist zwischenzeitlich ein Ganzjahresjob
Da kann man sich auch die Frage nach dem Start der Vorbereitungen schenken, denn: „Das Booking muss inzwischen fortlaufend“ sein, sonst wird’s dünn mit dem Programm. Doch das nächste „Easter Cross“ baut nicht zuletzt auf alte Bekannte. So gibt es etwa ein Wiedersehen mit „Emil Bulls“, die dieses Jahr ihr 30. Jubiläum feiern und bei ihrer Rückkehr nach Oberndorf als Headliner des zweiten Abends am Sonntag, 20. April, ihr aktuelles Programm präsentieren.
Nicht nur beim „Summer Breeze“ gerne gesehen
Und noch jemand kennt an diesem Abend Oberndorf von der Bühne herunter – allerdings nicht die Neckarhalle, sondern den Klosterhof. Dort hatten nämlich „April Art“ beim Fest zum 30. Jubiläum der O.M.I. im Mai 2022 das Publikum begeistert.
Und wem es dieses Jahr nicht aufs „Summer Breeze“-Festival reicht, zumindest für diesen Act kein Problem: „Equilibrium“ präsentieren ihren Power-Melodic-Death-Metal beim „Easter Cross“. Diese Band in Oberndorf präsentieren zu können, macht Silas Barth schon ein bisschen stolz.
Ein bisschen Stolz darf schon dabei sei
Ähnliches könnte er wohl für den Headliner des ersten Abends vermelden, denn eine von nur sieben Shows europaweit spielen „Comeback Kid“ in Oberndorf. Dort erinnern die Kanadier an ihr legendäres „Wake the Dead“, das die Hardcore-Punk-Band vor exakt 20 Jahren mit einem Ausrufezeichen auf der Weltbühne platzierte.
Der erste Festivaltag, Samstag, 19. April, beginnt übrigens mit dem Queercore-Trio „Shooting Daggers“, das eigentlich auf der Insel für Furore sorgt, im Frühjahr aber als Support mit „Comeback Kid“ auf Tour ist.
Nach den drei Damen entern „Backstabbed“ die Bühne in der Neckarhalle, ein Act gewissermaßen aus der Nachbarschaft, der nach einer Live-Pause sicher auch Publikum aus der Ortenau an den Neckar mitbringen wird.
Ach ja, und dann gibt es auch am ersten Tag noch einmal ein großes Wiedersehen: „Any Given Day“ hat es in Oberndorf schon gut gefallen. So kommt das Metalcore-Quintett aus dem Ruhrpott gerne noch einmal nach Oberndorf.
„From Fall to Spring“ rauschen ins Halbfinale für die „ESC“-Teilnahme
Eine kleine Spezialität verbirgt sich an diesem Tag übrigens auch im Lineup des Festivals. „From Fall to Spring“ stehen auf der auf der Bühne. Die kennt man aktuell vielleicht aus einem eher ungeahnten Zusammenhang. Denn bei „Chefsache ESC 2025“ begeisterten die Saarländer die komplette Jury um Stefan Raab und Yvonne Catterfeld und zogen ins Halbfinale um das Ticket zum European Song Contest ein. Den Tag komplettieren die Gigs von „Abbie Falls“ und „Rising Insane“.
Auch Musik aus der Region ist am Start
Das Intro zum zweiten Festivaltag hat sich eine Trash-Metal-Band aus der Region gesichert: „Endlevel“ aus Albstadt eröffnen den Sonntag, 20. April. Spritzigen Metalcore, wie ihn der Rottweiler Act „Avralize“ vergangenens Jahr präsentiert hat, versprechen dann „Accvsed“ – kein Wunder, denn mit Valentin Noack an der Gitarre ist in beiden Bands zugange. „Escuela Grind“ und „Elwood Stray“ machen auch am zweiten Tag das Septett voll.
Stadt ist mit dabei
Und auch die Stadt ist wieder mit im Boot. Nicht nur mit der Neckarhalle als städtischer Veranstaltungsstätte. Vom Kreisjugendamt hat man die Sondergenehmigung eingeholt, die Jugendlichen den Besuch bis 1 Uhr – dann werden an beiden Tagen abgeregelt – erlaubt, berichtet Anna-Maria Altmann vom Kulturamt. Und auch Bürgermeister Matthias Winter weiß um die Bedeutung des Metalfestivals in Oberndorf, wenn er mitteilt, dass er das „Easter Cross“ unterstütze.
Tickets
Vorverkauf
Karten im Vorverkauf zu 84,90 (Festivalpass) beziehungsweise 54,90 Euro (Tagesticket) gibt es www.easter-cross.de/tickets, während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung im Rathaus Oberndorf und im Balinger „Sonnenkeller“.