Bei der Entsorgung von E-Zigaretten gibt es einiges zu beachten – sonst drohen Gefahren. Foto: © Innovated Captures - stock.adobe.com

Sie sind in fast jedem Haushalt vertreten – E-Zigaretten. Doch bei der Entsorgung können sie ein unterschätztes Brandrisiko darstellen. Helge Jesse von der Abfallwirtschaft im Kreis erklärt, wie die Entsorgung richtig funktioniert.

E-Zigaretten haben sich mittlerweile als gängige Alternative zu herkömmlichen Zigaretten etabliert und sind aus dem Alltag vieler Menschen kaum mehr wegzudenken. Sie sind dabei in verschiedensten Farben, Mustern und Größen erhältlich. Die Lebensdauer einer E-Zigarette hängt vor allem davon ab, wie oft sie genutzt wird. Bei Einweg-Modellen ist sie jedoch um einiges kürzer. Wenn die E-Zigarette dann fertig geraucht ist, der Liquid also leer ist, können Einweg-E-Zigaretten nicht mehr verwendet werden und gelangen direkt in den Müll.

 

Doch gerade bei der Entsorgung tauchen viele Fragen auf: Kommt das Gerät einfach in den Hausmüll oder gibt es eine spezielle Entsorgungsmöglichkeit? Hier lauern Gefahren, die oft unterschätzt werden. Helge Jesse von der Abfallwirtschaft im Kreis Calw warnt eindringlich: „Diese Produkte enthalten kleine Batterien, die bei falscher Entsorgung durch den Druck im Pressfahrzeug beschädigt werden können. Das kann zu einem Batteriebrand führen, der wiederum umliegenden Abfall entzündet.“

Strafen sind schwer durchzusetzen

In den vergangenen Jahren habe die Zahl solcher Brände zugenommen – insbesondere in Sammelfahrzeugen, Abfallumschlaganlagen und Recyclinghöfen. Die wirtschaftlichen Schäden sind oft enorm. „Vergangenes Jahr hatten wir einen Brand in einem Sammelfahrzeug für Papier. Da sich Papier nicht selbst entzündet, gehen wir davon aus, dass eine Batterie oder ein Akku die Ursache war.“ Aufgrund der Zerstörung durch das Feuer konnten sie es jedoch nicht abschließend nachweisen, erklärt Jesse. Auch auf den Recyclinghöfen kommt es immer wieder zu Bränden durch defekte Akkus oder Batterien. Dank spezieller Sicherheitsmaßnahmen und der schnellen Reaktion geschulter Mitarbeiter konnte bislang Schlimmeres verhindert werden.

Richtige Entsorgung ist entscheidend

Obwohl grundsätzlich Strafen für unsachgemäße Entsorgung verhängt werden können, gestaltet sich der Nachweis in der Praxis schwierig. „Man muss den Verursacher konkret ausfindig machen und ihm die falsche Entsorgung nachweisen – das ist fast unmöglich“, so Jesse.

Alle Gegenstände mit Batterien oder Akkus gelten als Elektronikschrott und müssen separat an Recyclinghöfen abgegeben werden. „Eigentlich sollten Akkus vor der Abgabe aus dem Gerät entnommen und separat entsorgt werden. Doch gerade bei E-Zigaretten sind die Batterien oft fest verbaut, was die Entsorgung problematisch macht“, erklärt Jesse. Sein Appell: „Fragen Sie bei der Abgabe unsere geschulten Mitarbeiter. Sie helfen bei der richtigen Entsorgung.“ Wichtig ist ihm nur zu erwähnen, dass diese Geräte auf gar keinen Fall in den Hausmüll gehören „Diese Sachen gehören nicht in die in Tonne vor der Haustür, weder in die Restabfalltonne noch in eine andere Tonne, und natürlich auch nicht in den Gelben Sack sondern nur auf die Recyclinghöfe.“

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 4. März 2025 und wurde aufgrund der aktuellen Relevanz aktualisiert.