Das chinesische Tech-Unternehmen JD.com arbeitet an der logistischen Zukunft des Landes. Doch die ständigen Lockdowns und ein schwacher Binnenkonsum bremsen den E-Commerce-Riesen aus. Ein Machtkampf mit der Regierung in Peking ist im Gange.
Am südlichen Ende Pekings, wo die Hauptstadt allmählich in Maisfelder, Zugbahntrassen und verstaubte Straßen ausfranst, liegt eine der logistischen Drehscheiben der Region: Auf einem unscheinbaren Industriegelände arbeiten 200 Angestellte und ein Vielfaches an Robotern auf 133 000 Quadratmetern, um Pakete zu schichten, Waren am Fließband zu sortieren und fertige Lieferungen in die Lastwagen zu laden. Täglich verlassen bis zu 880 000 Produkte den Asia No. 1 Logistics Park. Eine Mitarbeiterin, die wie alle hier eine rote Weste über ihren Schultern trägt, sagt stolz: „Wir sind besonders für unsere Effizienz bekannt. Wenn du vor elf Uhr abends eine Bestellung aufgibst, hast du die Lieferung bis morgen früh vor deiner Haustür.“