E-Bikes und Pedelecs unterstützen mit Motoren den Fahrradfahrer. Besonders für ältere Menschen kann dies attraktiv sein. Doch der Umgang kann auch herausfordernd sein. Die Stadt Horb bietet daher zusammen mit Harald Bühler einen kostenlosen Kurs an.
Mit Schwung noch in hohem Alter radeln – mit einem E-Bike oder Pedelec scheint dies ganz einfach zu sein. Doch besonders Senioren haben bei einem Unfall ein höheres Verletzungsrisiko. Daher bietet die Stadt Horb am Donnerstag, 24. April, ein Fahrsicherheitstraining in Kooperation mit Harald Bühler von Effektiv Aktiv an. Unsere Redaktion erkundete sich bei der Stadt nach der Risikolage und warum vor allem Senioren die Zielgruppe sind.
„Die wachsende Beliebtheit der Pedelecs schlägt sich bereits seit vielen Jahren mit linearen Steigerungen in der Unfallbilanz nieder. Auch im Jahr 2024 stiegen die Unfälle mit Pedelecs nochmals um 9,1 Prozent“, ist in der Unfallbilanz des Polizeipräsidiums Reutlingen für die Landkreise Tübingen, Esslingen, Zollernalbkreis und Reutlingen zu lesen. Im Landkreis Freudenstadt stieg die Zahl der Radunfälle inklusive Pedelec-Fahrer um 17,6 Prozent spürbar an, berichtet das Polizeipräsidium Pforzheim. Der Stadt selbst liegen allerdings keine genauen Zahlen über die Unfälle in Horb vor.
Herausforderungen für ältere Menschen
Dennoch ist Sicherheit ein wichtiges Thema. „Besonders ältere Menschen haben nach der allgemeinen Lebenserfahrung mit der Handhabung eines E-Bikes oder Pedelecs oft größere Herausforderungen“, so Pressesprecherin Inge Weber. Die Räder seien mit mindestens 25 Kilogramm deutlich schwerer und der Motor gebe ein ganz anderes Fahrgefühl – besonders beim Anfahren und Beschleunigen. „Die Dynamik wird häufig unterschätzt.“
Der Kurs richte sich gezielt an Senioren, da in dieser Altersgruppe ein „erfahrungsgemäß höheres Maß an Unsicherheit im Umgang mit E-Bikes“ bestehe, so die Sprecherin. Zudem könnten ältere Menschen Stürze schlechter kompensieren.
Ziel sei es mit dem Kurs die Sicherheit der Senioren im Umgang mit E-Bikes und Pedelecs zu stärken. „Gleichzeitig kann der Kurs aber auch dazu beitragen, wieder Vertrauen in das eigene Fahrvermögen zu gewinnen – besonders für diejenigen, die sich bisher unsicher gefühlt oder länger nicht mehr Rad gefahren sind. Das E-Bike bietet gerade für ältere Menschen eine wertvolle Möglichkeit, trotz nachlassender körperlicher Kraft weiterhin mobil zu bleiben und so am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben“, so die Stadt.
Teilnahme ist für alle kostenlos
Bereits im Juni 2022 fand ein erster gemeinsamer E-Bike-Fahrsicherheitskurs statt, berichtet Weber. Damals kostete die Teilnahme 50 Euro. Doch in diesem Jahr ist der Kurs kostenlos. „Diese Idee stammt von Harald Bühler selbst, der damit die Hemmschwelle für eine Teilnahme senken möchte.“ Im Fokus stehe die sichere Handhabung des E-Bikes.
Der Aktionstag am Donnerstag, 24. April, findet auf dem Festplatz in Horb statt. Der erste Kurs beginnt um 10 Uhr, der zweite Kurs um 13 Uhr. Die Kurse gehen jeweils zwei Stunden. Danach bestehe die Möglichkeit E-Bike Modelle von Centurion Bikes aus Magstadt Probe zu fahren, berichtet Harald Bühler.
Anmeldungen sind bis spätestens Dienstag, 22. April, bei der Stadtverwaltung Horb, Aileen Wehle unter Telefon 07451/901-142 oder per Mail unter a-wehle@horb.de möglich. Weitere Infos finden Interessierte auch auf der Seite von Effektiv Aktiv unter www.effektiv-aktiv.de.
Weitere Informationen
Weitere Kurse
Harald Bühler bietet über Effektiv Aktiv regelmäßig Fahrsicherheitskurse auf zwei verschiedenen Leveln an. Diese richten sich an alle Zielgruppen. Weitere Informationen finden Interessierte über https://www.effektiv-aktiv.de/.
Radnetz in Horb
„Horb verfügt unter anderem mit dem Neckartalradweg über eine sehr attraktive und beliebte Radstrecke, die sowohl touristisch als auch von der Horber Bevölkerung gut genutzt wird. Darüber hinaus besteht ein gutes Radwegenetz, das vielfach auf vorhandenen Feldwegen basiert. In einer Flächenstadt wie Horb mit ihrer Kernstadt und 17 Stadtteilen besteht jedoch immer Sanierungs- und Optimierungsbedarf. Dabei werden auch Priorisierungen vorgenommen: Ist beispielsweise ein sanierungsbedürftiger Feldweg Bestandteil des Radnetzes, wird dieser bei entsprechenden Maßnahmen berücksichtigt – vor allem mit Blick auf die Verkehrssicherheit“, berichtet die Pressesprecherin der Stadt Horb Inge Weber über das Radnetz in Horb.