Das Feuer hat große Schäden hinterlassen. Foto: Jansen

Die Ursache für den Brand in der Alpirsbacher Flüchtlingsunterkunft ist noch unklar. Im Kreis sind 40 Plätze für Geflüchtete weggebrochen.

Alpirsbach - Schwarze, rußverkohlte Balken strecken sich skelettartig dem blauen Himmel entgegen. Aus dem richtigen Winkel ist noch die eine oder andere freistehende Wand zu sehen. Dies ist der Anblick, der sich einen Tag nach dem Brand im ehemaligen Gasthof Waldhorn bietet (wir berichteten). Am Boden vor dem Haus liegen Schutt und zerschlagene Dachziegel. Um das Gebäude herum sind Bauzäune aufgestellt, hier und da flattert Absperrband im Wind.

Einen Tag nach dem Brand in der Asylbewerberunterkunft sind die Ausmaße der Zerstörung deutlich zu sehen. Laut Mitteilung der Polizei liegt der Schaden im sechsstelligen Bereich. Die Ursache ist jedoch noch nicht klar, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Bislang gibt es keine Anhaltspunkte für eine fremdenfeindliche Tat. Die Eingangstür ist polizeilich versiegelt. Zurzeit werden Zeugen befragt, und Brandsachverständige beschäftigen sich mit der möglichen Ursache.

Zwei Personen mussten infolge des Brands im Krankenhaus behandelt werden, ein Mann wurde schwer verletzt, als er sich mit einem Sprung aus dem Fenster rettete. Der andere war ein Schaulustiger, hieß es am Montag in der Sitzung des Verwaltungs- und Sozialausschusses des Kreistags. Die 35 Menschen unterschiedlicher Nationen, die in dem ehemaligen Gasthof lebten, wurden kurzfristig anderswo untergebracht. Froh sei man im Landratsamt über die Hilfsbereitschaft der Alpirsbacher, die ihre privaten Wohnungen in der Brandnacht öffneten. "Viele Bewohner sind spontan privat untergekommen, und nur einige wenige wurden von DRK und DLRG im Haus des Gastes betreut, denen ebenfalls unser Dank gilt", erklärt Sprecherin Marlene Krech. Die Betroffenen werden nun nach und nach in anderen Einrichtungen untergebracht.

Landkreis ist nicht mehr aufnahmefähig

Doch langfristig betrachtet sind die Unterbringungsmöglichkeiten im Landkreis damit eingeschränkt. "Gegenüber dem Land haben wir bereits erklärt, dass wir aktuell nicht aufnahmefähig sind, da durch den Brand die Kapazitäten der Unterkunft in Alpirsbach fehlen, und hoffen, dass dies auch entsprechend berücksichtigt werden kann", erklärt Krech. "Die Notwendigkeit, weitere geeignete Räumlichkeiten zu finden, ist natürlich ein wenig drängender geworden." Mit der Unterkunft in Alpirsbach sind insgesamt 40 Plätze weggebrochen.

Bürgermeister Michael Pfaff zeigt sich erleichtert über die schnellen Lösungen für die Betroffenen. "Natürlich sind wir sehr erschrocken darüber, dass in der Innenstadt ein Gebäude gebrannt hat". Pfaff stellt die Leistung der Feuerwehr heraus. Sie habe Schlimmeres verhindert. Zudem weist er auf die Folgen für die Geflüchteten hin, die nun umziehen müssen: "Sie müssen jetzt aus ihrem gewohnten Umfeld heraus", bedauert er. Ob das Gebäude zu retten sei, wisse man noch nicht. Die Stadt sei nicht Eigentümerin und habe darüber keine Informationen.