Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Rene Obermann. Foto: dpa

Die Deutsche Telekom ist durch Abschreibungen auf das US-Geschäft im dritten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht.

Bonn - Das US-Mobilfunkgeschäft wird für die Deutsche Telekom zum Milliardengrab. Wegen massiver Wertberichtigungen bei der Tochter T-Mobile USA musste Deutschlands größter Telekommunikationskonzern im dritten Quartal 2012 einen Konzernverlust von 6,9 Milliarden Euro ausweisen, wie er am Donnerstag mitteilte.

 

Der Hintergrund: Im Zuge der geplanten Fusion von T-Mobile USA mit dem Konkurrenten MetroPCS musste die Telekom den Buchwert ihrer Tochter um 7,4 Milliarden Euro nach unten korrigieren. Es ist nicht das erste Mal, dass die US-Tochter dem Konzern die Bilanz verdirbt. Bereits 2002 hatte der Konzern Abschreibungen in Höhe von 18 Milliarden Euro auf das Amerika-Geschäft vornehmen müssen.

Konzernchef René Obermann verteidigte dennoch den geplanten Zusammenschluss. „Wer jetzt nur auf das tiefrote Konzernergebnis schaut, übersieht, dass unser operatives Geschäft voll auf Kurs ist“, sagte der Manager. Der Konzern habe im vollen Bewusstsein der buchhalterischen Konsequenzen eine zukunftsweisende Entscheidung für sein US-Geschäft getroffen.

Obermann betonte, der jetzt festgelegte Buchwert spiegele nicht das gestiegene Potenzial der neuen Gesellschaft wieder. „Wir schaffen durch die Vereinbarung mit MetroPCS ein größeres und schlagkräftigeres Unternehmen in den USA, das mittel- und langfristig deutliche reale Wertsteigerungen verspricht.“ Für die Telekom bedeute der Schritt, „weniger Wert in den Büchern - aber mehr Kraft für das Unternehmen“.