22 Interessierte aus der Region Dunningen trafen sich am Holderbrunnen zum Waldspaziergang mit Revierleiter Bernd Unglaube.
Der Förster betreut die zusammenhängende Waldfläche, die sich von der Gemarkung Seedorf über Dunningen bis Lackendorf erstreckt. Der größte Teil des Waldes gehört der Gemeinde Dunningen, die zweitgrößter Waldbesitzer im Landkreis ist.
Der Wirtschaftswald produziert jährlich eine Holzmenge von 16 000 Kubikmeter. Trotz Ertragsziele wird möglichst darauf geachtet, nicht mehr Biomasse dem Wald zu entnehmen, als er jährlich neu produzieren kann.
Die Fichte war lange Zeit der Baum der Wahl, da sie schnell wächst und auf schnelle Erträge hoffen lässt. Sie ist jedoch natürlicherweise in den feuchteren Hochgebirgen zuhause und wurzelt flach.
Sorgenkind Fichte
Mit dem voranschreitenden Klimawandel leidet die Fichte massiv und für jedermann sichtbar unter Trockenheit und Starkwetterereignissen, die sie leicht entwurzeln. Die geschwächten Bäume werden so anfällig für Borkenkäfer. Waren es zur Jahrhundertwende vorwiegend Fichtenwälder mit kleinem Anteil an Tannen, so ändert sich das Aussehen des Waldes gerade signifikant.
Bereits vor 30 Jahren begann Bernd Unglaube, den Umbau des Waldes anzupacken. So konnten die Waldspaziergangteilnehmer mehrere Flächen besichtigen, wo entweder natürliche Waldverjüngung oder durch Anpflanzung von Laubbäumen der Wald verjüngt wurde.
Ziel: 40 Prozent
Neben bestehenden Fichten/Tannen wächst an lichten Stellen von unten der neue Wald heran – aus Tannen, Buchen, Vogelkirschen.
Im Gemeindewald ist das Ziel, die Fichte auf 40 Prozent Anbaufläche zu reduzieren und fünf bis sechs andere Baumarten einzubringen wie Kiefer, Tanne, Buche, Ahorn, Linde. Schließlich ist ein Mischwald gesünder und widerstandsfähiger gegen Naturgewalten und Schädlinge.
Dickere besser als längere
Falls eine Baumart ausfällt, sind noch weitere Baumarten da, die zu vermarkten sind. Und die Entscheidungsträger haben gelernt, dass nicht mehr die längsten Baumstämme gefragt seien, da sie viel anfälliger für Stürme seien, sondern dickere Baumstämme.
„In 50 bis 100 Jahren wird der Wald ein ganz anderes Gesicht haben als heute“, versichert Bernd Unglaube.