Kultur: Eintracht Seedorf überzeugt mit gesteigerter Qualität seiner Register und erntet reichlichen Beifall

Einen großartigen Querschnitt über das breite musikalische Schaffen hat der Musikverein Eintracht Seedorf im Rahmen des Jahreskonzerts gegeben. Jedoch vor viel zu viel leeren Stühlen.

Dunningen-Seedorf (rm). Schade, denn der Musikverein stellt sich das Jahr über immer wieder am Ort bei verschiedenen Anlässen ganz selbstverständlich zur Verfügung.

Begonnen hat die gemeinsame Jugendkapelle Dunningen-Seedorf selbstbewusst mit dem gefälligen "La Rambla" des Schweizer Blasmusikkomponisten Mario Bürkli. Dem folgte das anspruchsvolle Stück "Highlights from Harry Potter", in dem vor allem das Holzregister bei der Wiedergabe vieler bekannten Filmmelodien dominierte. Auch die "Selection from The Lion King" wurde gut gemeistert. Mit "Viva la Vida" tauchte das von Martin Eger souverän geleitete Nachwuchsorchester galant und mit viel Temperament in den Bereich der Popmusik. Natürlich durfte eine spritzige Zugabe nicht fehlen.

Mit dem österreichisch-tschechischen Militärmarsch "Regimentskinder" begann das ebenfalls unter Martin Eger stehende Hauptorchester seine Vortragsserie. Mit dem Stück "Aventure", das die Abenteuer eines Helden aus der neuen Welt beschreibt, gab das Orchester einen Einblick in die gesteigerte Qualität seiner Register.

Eine gut bewältigte Herausforderung stellte die gelungene Intonation der "Oregon"- Fantasie dar, die der Höhepunkt der überzeugenden Darbietungen war und vom gesteigerten musikalischen Niveau zeugte. Dass die Kapelle aber nicht nur in der modernen fetzigen Musik tätig ist, sondern sich auch in der Klassik behaupten kann, bewies die Aufführung des breit angelegten barocken "Pachebels Canon", der ebenfalls einleuchtende sakrale Elemente beinhaltet.

Zündende Filmmelodien aus den 1990er-Jahren, die teilweises zu modernen Gassenhauern geworden sind, sind in "Moment for Morricone" verarbeitet. Rhythmisch, als auch harmonisch war dieser Vortrag eine perfekte Wiedergabe des quicklebendigen Blasorchesters.

Die "neue deutsche Welle" aus den 1980er-Jahren ist im Stück "80er Kult(tour)" mit Filmmelodien wie etwa "Tausend und eine Nacht" oder "Sternenhimmel" von Thiemo Kraas eingearbeitet, deren Wiedergabe den Musikern sichtlich Spaß machte.

Als Zugabe-Gag überraschte das Trompetenregister, begleitet vom Orchester, nur mit dem Mundstück spielend, unter anderem "Also sprach Zarathustra" und erntete dafür besonderen Beifall.

Die einzelnen Darbietungen wurden für die Jugendkapelle von Anna-Lea Müller und Marcel Palik und für die Hauptkapelle von Petra Wenger detailliert erläutert.