Einen Fehlstart hat die Firma hingelegt, die den Rohbau der Gemeinschaftsschule errichtet. Rund drei Monate liegt sie bereits hinter dem Zeitplan. Foto: Schönfelder

Rohbau liegt drei Monate zurück. Nachbesserungen ein Jahr nach Vergabe. Bau wohl erst im Dezember 2018 fertig.

Dunningen - Das wird knapp – sehr knapp. Schlechte Nachrichten gab es am Montagabend für den Dunninger Gemeinderat von der Baustelle des Schulneubaus. Die Maßnahme hinkt hinter dem Zeitplan hinterher.

Es ist zu befürchten, dass der Neubau sogar drei Monate später fertig wird, als geplant. Der Tagesordnungspunkt klang zunächst harmlos: "Kenntnisnahme des aktualisierten Bauzeitenplans". Dahinter verbergen sich massive Verzögerungen, wie Architekt Ingolf von Schulz einräumen musste. Statt wie geplant im September wird der Bau wohl erst im Dezember 2018 fertig.

Eine Schule zu bauen ist ein kompliziertes Ding. Etliche Firmen, Handwerker und Lieferanten sind beteiligt, da muss ein Rädchen ins andere greifen. Wenn einer fertig ist, sollte der nächste Handwerker bereits Gewehr bei Fuß stehen. Die Firmen richten ihren Personaleinsatz nach ihrem Zeitfenster im Bauzeitenplan aus. Schließlich haben sie in der Regel auch noch auf anderen Baustellen zu tun. Doch der Zeitplan wackelt gewaltig.

Denn schon beim ersten Gewerk, dem Rohbau, läuft es nicht rund. Drei Monate liegt die Firma zurück. Zuerst habe das Personal gefehlt, jetzt mache dem Rohbauer das Wetter zu schaffen, so von Schulz. Dies ließ Bürgermeister Peter Schumacher allerdings nur bedingt gelten, denn das schlechte Wetter beginne ja erst, und ein Winter komme schließlich auch nicht völlig überraschend. Hinzu komme, ärgerte sich Schumacher, dass nun die Sommerferien als Zeit für den Umzug ins neue Gebäude ausfallen.

Die Räte reagierten ebenfalls genervt. Helmut Faller dazu: "Jetzt haben wir ein Riesenproblem, dass den ganzen Ablauf gefährdet." Und Inge Erath stellte klar, dass das Argument "Wetter", von der Firma vorgebracht, ab jetzt als Ausrede nicht mehr ziehe.

Immerhin sieht Peter Schumacher das Problem als beherrschbar an. Die angemieteten Schulcontainer sollen länger bleiben, der Umzug später erfolgen, wenn es nicht anders geht.

Aber die Diskussion um den Schulneubau war damit aber noch lange nicht beendet. Architekt von Schulz und sein Partner Michael Rottweiler wollen am laufenden Bau noch ein bisschen nachbessern.

So sollen jetzt Oberlichter und Verglasungen in die Türen eingebaut werden, um mehr Tageslicht ins Gebäude zu lassen (42 500 Euro Mehrkosten). Ins Dach der Treppenhäuser sollen Lüftungslamellen eingebaut werden, und eine Dreifach- statt einer Zweifachverglasung soll Energie sparen helfen (25 000 Euro Mehrkosten). Die Räte einschließlich des Bürgermeisters waren irritiert. Eigentlich hätte alles bereits geplant und ausgeschrieben sein sollen. Jetzt falle den Architekten ein, dass Tageslicht im Gebäude sinnvoll sei. So entspann sich eine Diskussion, was notwendig nachgerüstet werden muss und was man bleiben lassen könne. So wurde den Oberlichtern zugestimmt (Inge Erath: "Tageslicht ist für einen Arbeitsplatz optimal", Wolfgang Gerst: "Das ist zwar echt teuer, aber trägt zur Wohlfühlatmosphäre bei.").

Die teurere Verglasung fand jedoch keine Zustimmung. Wolfgang Mauch bezweifelte rundheraus, ob die Mehrkosten durch die Energieeinsparung überhaupt wieder reinzuholen sind. Auch die Lüftungslamellen blieben in der Abstimmung auf der Strecke.

Peter Schumacher entließ die Architekten nicht aus der Verantwortung: "Es ist natürlich unglücklich, dass wir ein Jahr nach der Vergabe darüber diskutieren." Allerdings bleibt der Bau auch mit Oberlichtern im Kostenrahmen, weshalb die Architekten dies nicht als Mehrkosten sehen. Schumacher will jedenfalls ein scharfes Augenmerk auf die Baustelle halten. Und bis jetzt steht noch nicht einmal der Rohbau.