Noch ruht die Braustube Wehle im Dornröschenschlaf, aber bald soll es an die Sanierung gehen. Der Gemeinderat stellte am Montagabend in seiner Sitzung die Weichen. Foto: Schönfelder

Gemeinderat stimmt Vorplanung zur Sanierung der Traditionsgaststätte zu. Fassade soll nicht zu eintönig geraten.

Dunningen - Am Montagabend stellte der Dunninger Gemeinderat die Weichen zum Wiederaufbau der Braustube Wehle in Dunningen. Indes, einige Fragen sind noch zu klären. Das Gebäude war am 17. Oktober einem vorsätzlich gelegten Brand zum Opfer gefallen und stark zerstört worden. Es entstand ein Schaden in sechsstelliger Höhe, der Brandstifter ist von der Polizei noch nicht ermittelt.

Zwei Privatleute hatten sogar eine hohe Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt, um Zeugen zu finden. Der Besitzer Ali Korkmaz hatte gegenüber dem Schwarzwälder Boten stets klargestellt, dass es sein Ziel sei, die Wehle-Braustube, immerhin ein ortsbildprägendes Gebäude, wieder aufzubauen und wollte dies zügig in Angriff nehmen.

Grundsätzlich konnten sich die Gemeinderäte mit der am Montag vorgestellten Vorplanung zur Sanierung anfreunden, die Verwaltung hatte allerdings auch noch Vorschläge im Detail.

Von der Planung her bleibt das "Wehle" erhalten. Zunächst werden jedoch das erste und zweite Obergeschoss bis zu Decke des Erdgeschosses abgeräumt und neu aufgebaut. Ali Korkmaz möchte dort eine Wohnung und mehrere Fremdenzimmer einrichten. Das "neue" Gebäude wird, wie gehabt, ein Satteldach erhalten, dessen Neigung allerdings flacher ausfallen wird, als es vor dem Brand war.

Die Gemeindeverwaltung hat dem Planer inzwischen vorgeschlagen, im Unterschied zum alten "Wehle" die Fassaden mit Gestaltungelementen zu gliedern und aufzulockern, um Eintönigkeit zu vermeiden. In nächster Zeit soll ein Gespräch dazu stattfinden.

Als kleiner Stolperstein erwies sich zunächst die Parkplatzfrage. Durch die Fremdenzimmer muss die Zahl der Stellplätze um vier erhöht werden. Der Haken dabei ist, dass dies auf dem Wehle-Gelände nicht möglich ist. Die Lösung, beispielsweise Parkplätze an der Wehle-Halle umzuwidmen, versperrt allerdings das Baurecht.

Ende der Fahnenstange? Aus der Traum? Nicht ganz, denn die Verwaltung hat eine goldene Brücke gebaut, für Stellplätze zu sorgen und damit dem Baurecht genüge zu tun. Der Bauherr kann nämlich die Verpflichtung, Parkplätze anzulegen, durch Zahlung einer Ablöse an die Gemeinde übertragen. Diese muss dann "in angemessener Zeit" dieses Geld verwenden, um die geforderten Stellplätze woanders zu schaffen.

Angesichts der Parksituation im Ortskern hält Bürgermeister Gerhard Winkler dieses Problem für ohne Weiteres lösbar. Eine Gelegenheit sei, so Winkler, dies bei der ins Auge gefassten Umgestaltung der Ortsdurchfahrt gleich mit in Angriff zu nehmen.

Zwar gaben sich einige Gemeinderäte in der anschließenden Diskussion skeptisch, schließlich stimmte der Rat bei zwei Enthaltungen der von der Verwaltung vorgeschlagenen Vorgehensweise zu.

Der Gemeinderat stimmte damit der Vorplanung zur Wehle-Sanierung zu, wobei die Verwaltung noch einmal auf den Planer wegen der Fassadengestaltung zugehen will. Zudem soll Bürgermeister Winkler mit dem Besitzer die Frage der Stellplätze und einer Ablöse klären. Wenn dies geschehen ist, so wurde Winkler ermächtigt, kann er dem eigentlichen Bauantrag per Eilentscheidung das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen, um einen zügigen Baubeginn zu ermöglichen.