Reinhold Burri war sein Leben lang in Dunningen aktiv. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Reinhold Burri bewegt den Ort

Reinhold Burris bewegtes Leben hat große Auswirkungen auf seine Umgebung – und sogar auf Dunningens Geschichte. Der Anfang war schwer, doch heute ist er nicht nur Geschäftsmann, sondern auch im politischen und sozialen Bereich aktiv.

Radolfzell/Dunningen. 1927 in Dunningen geboren, mit 15 Jahren eine Mechanikerlehre absolviert. Nach der Einberufung zum Arbeitsdienst zum Wehrdienst, dann an die Offizierschule und im Anschluss an die Ostfront, von dort verwundet auf dem Heimweg im Lazarettzug in russische Gefangenschaft gelangt – Was hier klingt wie ein Kinofilm, ist ein Teil des bewegten Lebens von Reinhold Burri.

Doch es ging noch weiter: Nach seiner Genesung wurde Burri zum Minenräumen im Danziger Hafen eingesetzt. Nach einer Typhusinfektion kam er mit knapp 19 Jahren in seine Heimat zurück. Dort ließ er sich zum KFZ-Mechaniker umschulen und absolvierte später die Fahrlehrer-Fachschule. In Dunningen eröffnete er sechs Jahre später seine erste Fahrschule, weitere Filialen in der Umgebung folgten. 1960 zog es Burri nach Radolfzell an den Bodensee, wo er bis heute wohnhaft ist. Es gelang ihm, einige weitere Geschäfte aufzuziehen. Neben seinem geschäftigen Engagement war Burri zeitgleich auch in politischen und gesellschaftlichen Dingen nicht untätig. 1956 bis 1960 kleidete er das Amt des Präsidenten der Holzäpfelzunft. Sein markantestes Werk war die Vorstellung des ersten "Holzäpfelkleides" mit Vollmaske. Da die Dunninger neckisch ohnehin als "Holzäpfel" bekannt waren, lag es nahe, den "Holzäpfel" als Gestalt zu wählen.

Doch auch die Fliegergruppe basiert auf der Gründung durch Reinhold Burri im Jahr 1959. Ursprünglich ist diese als eigene Fliegergruppe selbstständig auf dem Klippeneck gesegelt. Später wurde hieraus eine Gemeinschaft mit Schramberg, dann mit Winzeln, bis sie sich zum Luftsportverein Schwarzwald zusammenschlossen. In dieser Zeit entwickelte Burri zusammen mit einer Hand voll Dunninger Bürgern das erste zweisitzige Segelflugzeug im damaligen Pumpenhaus. Burri flog es auf dem Klippeneck das erste Mal.

Nun will er den Vereinen etwas zurückgeben

Weiter war er auch Mitglied im Musikverein, im Fußballverein sowie im Gesangsverein Dunningen. "Ich bin in den Vereinen als junger Bub groß geworden. Ich habe den Sport genutzt um besser zu werden, den Musik- und Gesangsverein um mich weiterzubilden. Ich wurde Geschäftsmann und habe so viel Geld verdient, dass ich heute nicht jeden Pfennig mehrmals umdrehen muss. Jetzt habe ich die Möglichkeit, den Vereinen etwas zurückzugeben", antwortet Burri auf die Nachfrage, weshalb er den Ortsvereinen Dunningens jährlich 10 000 Euro spendet. In diesem Jahr sollen auch die Vereine aus Seedorf und Lackendorf etwas kriegen, "schließlich gehören die auch zu Dunningen", so Burri. Seit 1999 halte er sich mit seiner Frau hin und wieder in seinem Feriendomizil an der Costa Blanca in Spanien auf, werkle dort in seinem mediterranen Garten und erfreue sich zufriedenstellender Gesundheit.