Die Ermittlungen der Polizei nach dem tödlichen Unfall bei Dunningen dauern an. Foto: Heidepriem

Ermittlungen dauern an. Dreijähriges Mädchen weiter in Lebensgefahr. Mit Video

Dunningen - Weiterhin völlig unklar ist die Ursache des schrecklichen Unfalls auf der B 462 bei Dunningen , bei dem am Montag ein 26-jähriger Vater und seine vierjährige Tochter ums Leben kamen. Eine dreijährige Tochter, die sich ebenfalls um Fahrzeug befand, schwebt weiter in Lebensgefahr.

Ob der Vater durch die Kinder abgelenkt war, er mit dem Handy hantierte, ob er an dieser Stelle riskant überholt hat, es ein gesundheitliches Problem gab oder einen technischen Defekt am Fahrzeug – all dies seien bislang nur Spekulationen, so Thomas Kalmbach, Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen auf Nachfrage von schwarzwaelder-bote.de.

Nach und nach kommen dennoch weitere Details ans Licht. Wie Kalmbach bestätigte, war zum Zeitpunkt des Unfalls der Vater, jedoch nicht die beiden Kinder angeschnallt. Sie waren den enormen Aufprallkräften schutzlos ausgeliefert.

Als Feuerwehr und Rettungskräfte eintrafen, lagen die Kinder, so Kalmbach, versteckt "am tiefsten Punkt des Wagens" und waren mit allem bedeckt, was durch den Inneraum geflogen war. Dadurch wurde das eine Kind erst gefunden, als der Fahrer aus dem Auto geborgen wurde. Während die vierjährige Tochter noch an der Unfallstelle starb, wurde die Dreijährige mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Freiburg geflogen.

Ihr Zustand sei zwar stabil, so Kalmbach, aber sie sei noch lange nicht über den Berg: "Mit Komplikationen ist immer noch zu rechnen."

Beide Leichen wurden beschlagnahmt. Ob weitere Untersuchungen, beispielsweise eine Obduktion, notwendig sind, entscheidet die Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen. Der BMW wurde inzwischen sichergestellt, ein technischer Sachverständiger ist mit der Untersuchung des Autos beauftragt. Im Zentrum stehen Fragen wie, ob der Blinker in Betrieb war, ob gebremst wurde oder kann man Rückschlüsse auf die gefahrene Geschwindigkeit ziehen. Ausgeschlossen ist allerdings, so Kalmbach, dass ein drittes Fahrzeug an der Einmündung Dunningen-Ost, in deren unmittelbarer Nähe der Unfall passierte, beteiligt war. Den Sachschaden des Unfalls schätzt die Polizei inzwischen auf rund 100.000 Euro am Lastwagen, während der BMW mit rund 20.000 Euro ein Totalschaden ist.

Die Verkehrspolizei in Zimmern, die die Ermittlungen übernommen hat, sucht noch Zeugen, um Licht in den Unfallhergang zu bringen. Zwar haben sich Zeugen gemeldet, die hinter dem Lastwagen fuhren, mit dem der BMW mit großer Wucht und frontal zusammenstieß, weiterhin unklar bleibt jedoch, ob der Personenwagen in einer Kolonne fuhr oder relativ allein unterwegs war.

Die Polizei hofft, dass ein Autofahrer, ein Jogger, Radfahrer oder Passant, die sich in der Nähe der Ausfahrt aufgehalten haben, zur Klärung der Unfallursache beitragen können. Zeugen werden eindringlich gebeten, sich bei der Verkehrspolizei unter Telefon 0741/348790 zu melden.