Die Erstklässler der Grundschule zusammen mit Rektor Marcus Streule (hinten rechts), die Vorsitzende der Polio-Selbsthilfegruppe, Margrit Marte (Mitte) und Ramona Maier (links sitzende) bei der Vorstellung der Aktion. Foto: Merz Foto: Schwarzwälder-Bote

Polio-Aktion: Dunninger Grundschüler wollen für Impfung fleißig sammeln

Unter dem Motto "500 Deckel für ein Leben ohne Kinderlähmung" hat die Polio-Regionalgruppe des Landkreises Rottweil eine Kampagne auf breiter Front angestoßen.

Von Rudi Merz

Dunningen-Seedorf. Vor allem die Vorsitzende Margrit Marte und ihr Ehemann gehen hoch motiviert mit gutem Beispiel voran und werben nicht nur im Kreisgebiet für diese Aktion, die bis Weihnachten dauern wird. Sie besuchen Discounter und Supermärkte, um dort in den Getränkemärkten Kunststoffdeckel von Getränkeflaschen aller Arten abzuschrauben und zu sammeln.

Am vergangenen Freitag besuchte das Ehepaar Marte zusammen mit Ramona Maier aus Locherhof auch die Grundschule Dunningen in Seedorf und warben bei den Kindern, sich dieser Aktion anzuschließen.

Für 500 gesammelte Verschlüsse, die etwa ein Kilo auf die Wage bringen, lässt sich eine Impfung finanzieren. Die Bill-Gates-Stiftung, eine Unterorganisation des weltweit tätigen Rotary-Clubs, die seit Jahren gegen die Kinderlähmung aktiv ist, werde die Impfspenden um jeweils 200 Prozent aufstocken und so könnten mit einem Kilo Deckel sogar drei Kinder gegen Polio geimpft werden.

In Deutschland ist die Krankheit dank der Impfung so gut wie ausgerottet, doch gibt es in Asien und Afrika viele Staaten, in denen immer noch Kinder an Polio erkranken. Bis heute gibt es kein wirksames Medikament, sondern nur die vorbeugende Impfung.

Nachdem Margrit Marte als Betroffene von den Spätfolgen dieser hoch ansteckenden Viruserkrankung berichtet hatte, und die Frage stellte, ob die Kinder ihre Ausführungen verstanden hätten und bereit wären, bei der "Abschraubaktion" mitzumachen, erwiderten diese mit einem einstimmigen, freudigen und lang anhaltendem "Jaaaa!"

Marte musste dann aber auch viele Fragen rund um die heimtückische Krankheit beantworten.

Die Schulleitung wird, wie Rektor Marcus Streule versprach, im Eingangsbereich einen durchsichtigen Behälter aufstellen, in das die Kinder die gesammelten Verschlüsse für eine Wiederverwertung hineinwerfen können.

Bereits tatkräftig mit eingestiegen in die Aktion sind die Ministranten der Seedorfer St. Georgs-Kirchengemeinde.