Die Westansicht der Grundschule in Seedorf mit dem geplanten Anbau. Plan: Heinz Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde- und Ortschaftsrat bringen Anbau für die Grundschule in Seedorf auf den Weg / Kosten bei einer Million

Von Peter Schönfelder Dunningen. Die Entscheidung ist gefallen. Mit einem Anbau will sich die Dunninger Grundschule in Seedorf für die pädagogischen Herausforderungen der Zukunft wappnen. Diesen grundsätzlichen Beschluss fassten der Gemeinderat und der Ortschaftsrat Seedorf am Montagabend jeweils einstimmig.

Unter den beiden Architekten, die unentgeltlich eine Planung für den geplanten Anbau erstellt hatten, erhielt Karola Heinz in anschließender nichtöffentlicher Sitzung den Zuschlag. Wie Bürgermeister Gerhard Winkler gestern auf Nachfrage bestätigte, hatten sich die Schulleitung und die Lehrer für ihren Entwurf entschieden, da sie ihm eine höhere Praxistauglichkeit und Funktionalität zuschrieben. Dieser Auffassung hatten sich Gemeinde- und Ortschaftsrat dann angeschlossen.

Der Anbau war nötig geworden, um den pädagogischen Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Auf dem Weg zur gebundenen Ganztagsschule ist der Bedarf an Betreuung enorm gewachsen. Der moderne Unterricht stärke die Selbsttätigkeit der Schüler, die in Zukunft nach ihrem persönlichen Lerntempo und ihrem individuellen Leistungsniveau arbeiteten, führte Schulleiter Rainer Pfaller bereits mehrfach im Gemeinderat aus. Damit diene die geplante räumliche Erweiterung der "qualitativen Weiterentwicklung der Grundschule". Karola Heinz hatte in ihren Ausführungen im Ausschuss für Umwelt und Technik und im Gemeinderat einen über einen Vorraum erschlossenen Anbau mit Pultdach vorgestellt, der später, wenn der Raumbedarf ansteige, problemlos erweitert werden könne. Gleichwohl wird der Anbau für die Gemeinde ein finanzieller Kraftakt. Kostenrechnungen liegen zwar noch nicht vor, aber das Bauwerk wird sich wohl der Millionengrenze nähern. Bei einer Gesamtprogrammfläche von 218 Quadratmetern wurde nach Aussage des Oberschulamts der Landeszuschuss rund 194 000 Euro betragen. Die Gemeinde will sich um einen weiteren Zuschuss aus Ausgleichsstockmitteln bemühen, der in ähnlicher Höhe ausfallen würde. Somit müsste die Gemeinde selbst rund 600 000 Euro aufbringen.

Das bereitete Rainer Schaumann allerdings beträchtliche Kopfzerbrechen. Immerhin sei die Gemeinde finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet, wie die Haushaltsberatungen gezeigt hätten. Kämmerer Lothar Kopf mochte die Lage allerdings nicht so düster sehen. "Wir können uns das eine oder andere leisten", beruhigte er Schaumann. "Wenn der Gemeinderat die Maßnahme beschließt, würde ich sagen ›ja‹", so Kopf.

Simone Spengler sah die Gemeinde damit auf dem richtigen Weg, denn nach ihrer Auffassung sei die gebundene Grundschule "unumgänglich". Und Margarita Marte ergriff die Gelegenheit, die Leitung der Grundschule für ihr großes Engagement zu loben, womit sie für Beifall im Ratsaal sorgte. Somit waren Gemeinde- und Ortschaftsrat überzeugt.

Beide Gremien brachten das Vorhaben jeweils einstimmig auf den Weg. Damit wurde die Verwaltung beauftragt, den Antrag nach den Schulbauförderrichtlinien und für Mittel aus dem Ausgleichsstock beim Regierungspräsidium zu stellen.