Die Ursache für den schweren Unfall auf der B 462 bei Dunningen ist weiter unklar. Foto: Heidepriem

Vater und Tochter im Kosovo beigesetzt. Heimatgemeinde trauert. Ermittlungen schwierig.

Dunningen - Die Ursache des schweren Unfalls bei Dunningen, bei dem der 26-jährige Fahrer und seine vierjährige Tochter starben, ist nach wie vor unklar. Die dreijährige Tochter befindet sich weiter in lebensbedrohlichem Zustand. Im Heimatland der Familie, im Kosovo, ist die Anteilnahme groß. Zeitungen und Fernsehen berichten seit Tagen.

Während bei der Polizei die Ermittlungen zur Unfallursache weiter laufen, wurden die Opfer inzwischen in der Heimat des Familienvaters, einem Ort im Westen des Kosovo, beigesetzt.

In vielen Zeitungs- und Fernsehbeiträgen wird im Heimatland über das Unfallgeschehen bei Dunningen berichtet. Bilder des getöteten Familienvaters mit seinen beiden Töchtern im Arm werden gezeigt, die Heimatgemeinde nimmt auf Facebook in einem bewegenden Posting Abschied, unter dem zahlreiche Menschen ihr Beileid bekundet haben.

26-Jähriger lebte seit Kindertagen in Deutschland

Am vergangenen Freitag wurden der Kosovo-Albaner und seine kleine Tochter im Heimatort beigesetzt. Bilder der Beerdigung zeigen ein Meer aus Blumen und erschütterte Familienangehörige. Derweil ist der Zustand der dreijährigen Tochter, die im Zuge des Rettungseinsatzes lebensbedrohlich verletzt im Fußraum des Wagens gefunden wurde, weiterhin sehr kritisch. Dies erklärt die Polizei am Dienstag auf Nachfrage.

Dieses Video entstand am Tag des Unfalls:

Wie kosovarische Medien berichten, habe der 26-Jährige aus dem Ortenaukreis, der seit Kindertagen in Deutschland lebt, mit seiner Familie Ende vergangene Woche eigentlich in die Heimat reisen wollen. Als am Montag der Unfall geschah, sei er auf dem Weg nach Stuttgart gewesen, wo Familienmitglieder leben.

Der 26-Jährige war, wie berichtet, auf der B 462 zwischen Dunningen und Hochwald im Bereich der Abfahrt Dunningen-Ost mit seinem BMW auf die linke Fahrbahn gekommen und dort frontal mit einem Lastwagen kollidiert. Die beiden kleinen Töchter waren laut ersten Ermittlungsergebnissen nicht angeschnallt.

Bleibt Unfallursache für immer unklar?

Tage nach dem Unfall hatte sich zudem herausgestellt, dass der Fahrer nicht im Besitz eines Führerscheins war. Gerüchte, dass der 26-Jährige noch nie einen Führerschein hatte, haben sich als falsch erwiesen. Laut Polizeiangaben wurde ihm die Fahrerlaubnis entzogen. Näheres zur Vorgeschichte habe bislang noch nicht geklärt werden können, so ein Sprecher der Polizei am Dienstag auf Nachfrage. Grund dafür dürfte sein, dass auch die entsprechenden Akten aus dem Ausland beigezogen werden müssen.

Warum der 26-Jährige unvermittelt auf die linke Fahrspur geriet, ist nach wie vor unklar. Die Ergebnisse des Unfallgutachters liegen noch nicht vor, so der Polizeisprecher. Man müsse auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass nicht mehr festgestellt werden kann, was in den Sekunden vor dem tödlichen Zusammenstoß passierte.