Katholische Jugendgruppe aus Stuttgart lagert in Seedorf / Ferien zwischen Zelt und Tiergehege

Von Rudi Merz

Dunningen-Seedorf. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit endet am heutigen Samstag das zweiwöchige Zeltlager einer Jugendgruppe der katholischen Kirchengemeinde St. Georg Stuttgart im Seedorfer Gewann "Dächerwiesen".

Rund eineinhalb Kilometer südwestlich des Ortskerns von Seedorf, wo sich sozusagen Fuchs und Hase gute Nacht sagen, verbrachten zum dritten Mal Kinder und Jugendliche, einige auch aus dem Ballungsraum der Landeshauptstadt, zwei Wochen ihrer Sommerferien. Diesmal zelteten 62 Kinder und Jugendlich im Alter zwischen neun und 14 Jahren an diesem romantischen Standort nahe der Gemarkungsgrenze zu Dunningen.

Großer technischer, organisatorischer und logistischer Aufwand ist notwendig, wie die beiden Hauptverantwortlichen Leiter Antonia Efinger und Stephan Ruck zu erkennen gaben, um diese beiden Wochen zusammen mit den ebenfalls ehrenamtlichen 20 Betreuern, rekrutiert aus Studenten, Gymnasiasten, aber auch Berufstätigen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren, möglichst reibungslos abwickeln zu können und für die Teilnehmer zu einem Erlebnis werden zu lassen.

Um die finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen schultern zu können, wurde bereits vor einigen Jahren eine Förderverein gegründet, der der Jugendgruppe zusammen mit Sponsoren unter die Arme greift. Zwölf kleinere Zelten für je fünf bis sechs Jugendliche hatte die Gruppe entlang des Zündelbächles aufgeschlagen.

In einem Küchenzelt wurden die täglichen Mahlzeiten gekocht, ein etwas größeres Aufenthaltszelt war für schlechtes Wetter vorgesehen und weitere überdachte Flächen waren für Werkzeuge und Material sowie für Besprechungen eingerichtet worden.

An der nahen Eschach wurde eine Naturduschanlage eingerichtet und im Bach konnte ebenfalls Erfrischung gekühlt werden. Auch ein kleines Fußballspielfeld stand zur Verfügung.

Die Teilnehmer mussten in den beiden Wochen ohne die im Alltag gewohnten Handys und sonstige elektronische Unterhaltungsgeräte auskommen und auch elektrischer Strom stand nicht zur Verfügung. Die Jugendlichen kamen mit diesem Verzicht und mit der puren Natur erstaunlich gut zurecht.

Kurzweilig, aber auch sehr abwechslungsreich, war der jeweilige Tagesablauf und das Lager wurde nur einmal zu einer Wanderung ins Tiergehege in Waldmössingen verlassen. Eine besonderer Höhepunkt war auch wieder der Besuchersonntag, zu dem Eltern und Familienangehörige gekommen waren, um sich ein Bild vom Lageralltag und dem Wohlbefinden der Kinder machen zu können.

Ein überraschend starkes Unwetter mit orkanartigen Windböen hatte die Gruppe im vergangenen Sommer am Standort Untersambach im Landkreis Kitzingen heimgesucht und großen Schaden an den Zelten und Einrichtungen angerichtet. Die Teilnehmer mussten von Feuerwehr und Rotem Kreuz evakuiert und zunächst in einer Gemeindehalle untergebracht werden. Zum Glück wurden weder Jugendliche noch Betreuer, die sich bis zur Erschöpfung gegen die Naturgewalten stemmten, verletzt.