Zahlreiche Helfer nähen auch in Dunningen Behelfsmasken. Weitere Hilfe ist willkommen.Foto: Initiative Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Initiative hilft, wo Mangel herrscht / "Leitfaden" auf Gemeinde-Homepage

Dunningen. In Zeiten von Corona werden Schutzmasken von Tag zu Tag zu einem wertvolleren Gut. Wichtig ist besonders die Versorgung des medizinischen Personals oder der Hilfskräfte wie die Feuerwehr. Aber auch in Alten- und Pflegeheimen werden Masken zum Schutz dringend gebraucht.

Nun will auch eine "Bürgerinitiative Behelfsmasken" in Dunningen mithilfe der Hobby-Näher im Dorf Masken für den täglichen Gebrauch herstellen, aber mit klaren Vorgaben. Seit Donnerstag steht ein Aufruf auf der Homepage der Gemeinde Dunningen. Damit wollen sich die Initiatoren mit ihren Helfern vernetzen und klare Vorgaben machen, wie eine solche Maske hergestellt werden und beschaffen sein muss. Eine Vertreterin der Initiative macht im Gespräch mit unserer Zeitung ganz klar, dass keine Schutzmasken, sondern sogenannte Behelfsmasken hergestellt werden sollen, die nicht mit der Wirkung medizinischer Masken vergleichbar sind. Die Behelfsmasken dienen vor allem dem Fremdschutz, also eher dem Schutz der Umgebung vor dem Träger, wenn er selbst infiziert sein könnte. Die geltenden Hygiene-Vorschriften muss der Träger einer solchen Maske auch weiter einhalten.

Deshalb seien die Masken auch nicht fürs Krankenhaus gedacht, sondern sollen beispielsweise in Pflegeheimen die Arbeit mit Risikopatienten erleichtern, erläutert die Initiative. Auch die Dunninger Feuerwehr soll mit den Masken ausgerüstet werden, wie Kommandant Volker Hils auf Nachfrage bestätigt, ebenso die Sozialstationen und das DRK der Region.

Da man davon ausgehe, dass sich das Virus beim Niesen und Sprechen über Tröpfchen verbreitet, helfe eine solche Maske, die verhängnisvolle Tröpfchenverteilung zu reduzieren. In der sich zuspitzenden Corona-Krise hält Deutschlands inzwischen bekanntester Virologe, Christian Drosten, das Tragen einer solchen Behelfs-Maske für durchaus sinnvoll. Auch das Robert-Koch-Institut hat seine Meinung zu den Behelfsmasken revidiert. Sie sollen dort eingesetzt werden, wo für gewöhnlich medizinische Masken nicht zur Verfügung stehen.

Ziel der Initiative ist es auch, die wichtigsten Fakten zu den Masken zu vermitteln. Welches Material ist geeignet, welches Schnittmuster sinnvoll, wie sollte sie beschaffen sein? Ebenso will sie darüber aufzuklären, was die Maske leisten oder eben nicht leisten kann.

Auch die richtige Handhabung der Maske soll beschrieben werden, beispielsweise die tägliche Wäsche oder wie man sie ablegt, ohne sich selbst mit dem Virus, das an der Maske haften könnte, zu kontaminieren.

Völlig falsch wäre es, wenn der Träger ein trügerisches Sicherheitsgefühl entwickeln würde, nur weil er eine Maske trägt, warnt die Initiative. Auch mit (Behelfs)-Maske heißt es weiter: Zwei Meter Abstand halten, häufig gründlich die Hände zu waschen und nicht ins Gesicht zu fassen. Die Produktion der Masken läuft bereits. Insgesamt haben sich bereits mehr als 80 Personen, nicht nur Näherinnen, um das Projekt verdient gemacht.

Mit dem Text auf der Gemeinde-Homepage wolle die Initiative ihr Wissen "weiterschenken" und die Öffentlichkeit an ihren Erfahrungen bei der Herstellung der Masken teilhaben lassen. Aber auch die rechtlichen Vorgaben müssen beachtet werden.

Wer bei der Produktion der Masken helfen möchte, der kann sich noch per E-Mail unter Behelfsmasken@posteo.de oder beim Bürgerbüro der Gemeinde Dunningen melden.