In den Untergrund geht Simone Spengler. Ihre männlichen Kollegen schauen erst mal zu. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Eberbachgruppe: Quellschächte werden saniert

Die vier Quellschächte des Zweckverbands Wasserversorgung Eberbachgruppe der Gemeinden Dunningen und Eschbronn sollen für rund 30 0000 Euro saniert werden.

Dunningen/Eschbronn (lh). Um sich vor Ort ein Bild über den Zustand der geschätzt 50 bis 60 Jahre alten Bauwerke zu machen, begaben sich Dunningens Bürgermeister Peter Schumacher sowie Gemeinderäte beider Kommunen am Montag auf eine Informationstour.

Treffpunkt war das Wasserwerksgebäude im Gewann "Stampfe". Von dort aus führte Wassermeister Philipp Mauch die Delegation durch zum Teil unwegsames Gelände zu Fuß zu den einzelnen Quellschächten und stand ihnen Rede und Antwort.

Wie Fachingenieur Thomas Gierch vom Ingenieurbüro Miltenberger und Schmid (IMS) erläuterte, habe das Gesundheitsamt des Landratsamts Rottweil bei einer Wasserschau im Juli 2016 den Zustand der Quellschächte mit einem Durchmesser von zwei Metern beanstandet. Beim Öffnen des Schachtdeckels dürfe man nicht wie jetzt auf das Wasser sehen. Es bestehe außerdem die Gefahr, dass etwas ins Wasser hineinfalle. Diese Vorgaben gebe es schon lange, und die Behörde dränge nun auf eine Umsetzung.

Schieber sichern Arbeiten

Bisher seien keine Verunreinigungen festgestellt worden. Die Sanierungsmaßnahme sehe vor, den oberen Teil des Betonschachts freizulegen, abzunehmen und ein kleines Kunststoff-Gebäude darauf zu stellen. In die Schächte sollen Schieber eingebaut werden, um sie unabhängig voneinander sanieren zu können. Ein Eingriff in wasserführende Schichten sei nicht vorgesehen, erläuterte Gierch. Auch das Gebäude der von zwei Quellen gespeisten Brunnenstube im Bereich "Winterloch" befinde sich in einem schlechten Zustand, Fremdwasser dringe ein. Neben einer Außenwandsanierung müsse auch im Innenbereich saniert und Rohre teilweise ausgetauscht werden. Die gesamte Maßnahme sei stark wetterabhängig und könne nur im Sommer umgesetzt werden. Für die Materialanlieferung mit einem Radlager werde es sich nicht vermeiden lassen, einzelne Bäume zu fällen, räumte der Wasserexperte ein.

Eschbronns Ratsmitglied Christoph Meyer-Sander sah in der Sanierungsmaßnahme keine Verbesserung der Wasserqualität und bezweifelte die dringende Notwendigkeit. Bürgermeister Schumacher verteidigte das Vorhaben. Man habe in den vergangenen Jahren äußerst selten Probleme mit der Wasserqualität gehabt. Selbst im heißen und trockenen Sommer 2018 sei keine nennenswerte Minderung der Schüttmenge registriert worden. Von daher dürfe ruhig auch einmal investiert werden.

Während der Sanierungsphase, die in zwei Bauabschnitten erfolgen soll, könne die Wasserversorgung problemlos mit Wasser vom Zweckverband Kleine Kinzig gesichert werden. Es stelle ein hohes Gut dar, wenn die Wasserversorgung in kommunaler Hand bleibe und nicht privatisiert werde, bekräftigte der Bürgermeister.

Nach der Besichtigung des Wasserwerks, in dem Gierch den Wasserverlauf vom Rohrwasserbehälter über die Filteranlage ins Reinwasserbecken und Versorgung schilderte, wurde außerdem noch ein Abstecher zum Hochbehälter im Bereich "Am Kapf" unternommen. Die Sanierungsplanung mit Ausschreibung soll nun durch das IMS vorangetrieben werden, um im Winter 2019/2020 die ersten Arbeiten zu vergeben.

Im Wirtschaftsjahr 2017 hat der Zweckverband Wasserversorgung Eberbachgruppe an die Gemeinde Dunningen 170 300 Kubikmeter Trinkwasser geliefert, an Eschbronn 83 500 Kubikmeter. Dabei wurden 5565 Einwohner aus den beiden Kommunen (ohne Seedorf und Lackendorf) mit Wasser sehr guter Qualität versorgt.