Maresa Graf, Gaby Wilbs-Müller und Josef Schneiderhan stellen unter der St.-Christophorus-Kapelle aus

Von Bettina Baur Dunningen. In außergewöhnlichem Ambiente findet derzeit eine Ausstellung in der Reihe "Kunst und Kultur unter der Kapelle" in Dunningen statt. Die Künstler Maresa Graf, Gaby Wilbs-Müller und Josef Schneiderhan, alle drei aus Dunningen und der näheren Umgebung, haben mit den Katakomben unter der Christophorus-Kapelle Räumlichkeiten gefunden, die ihre Exponate in einem besonderen Licht erscheinen lassen.

Über 100 Kunstinteressierte erschienen zur Vernissage im ehemaligen Dunninger Wasserreservoir. Elias Rohrer aus Waldmössingen umrahmte die Veranstaltung musikalisch mit dem Marimbaphon.

Der Vorsitzende des Kapellen-Vereins Gerhard Benner wies im Grußwort auch auf die Ausstellung "Metall im Bild" im Dunninger Rathaus hin, die anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Malgruppe "Freies Malen" des Dunninger Forums stattfindet.

Bei der Kunst werde zuerst gespart, so Bürgermeister Gerhard Winkler, deshalb sei es hier besonders wichtig, dass die Initiative von privater Seite ergriffen werde. Kunst und Kultur im ländlichen Raum seien ebenso notwendig wie eine funktionierende Infrastruktur, betonte Winkler.

In ihrer Laudatio sprach die Initiatorin der Veranstaltung, Vera Bachleitner, von einer komplexen Ausstellung unterschiedlichster Künstler. Ihre Geschicklichkeit und ihr handwerkliches Können habe Maresa Graf während ihrer Schreinerlehre erlernt, stellte Bachleitner die Künstlerin vor. Ausgelöst durch eine Krankheit fand Graf zur Kunst. In der Kunst könne Maresa Graf ihre Emotionen und ihre Wut zum Ausdruck bringen. Liebe, Kraft und Energie spiegeln sich in den Werken wider. Für die Künstlerin sei Kunst eine Überlebensstrategie, erläuterte Vera Bachleitner.

Als Arbeitstechniken habe die zweite Künstlerin der Ausstellung, Gaby Wilbs-Müller, die Acrylmalerei auf Leinwand, Mischtechnik mit Stempeldruck, Holz, Gips und Textilien, aber auch Seidenmalerei und Patchwork gewählt, erklärte Vera Bachleitner. Oft arbeite die Künstlerin mit den bloßen Händen. Intuitive und spontane Einfälle und Emotionen verführten die Künstlerin zum Spiel mit Farben und Formen. Die Kunst entstehe aus ihr heraus, der Ausgang sei dabei durchaus ungewiss.

Josef Schneiderhan habe eine Zimmermannslehre absolviert und anschließend Holztechnik studiert, so Vera Bachleitner in ihrer Laudatio. Durch einen Steinbildhauerkurs sei er zum Werkstoff Metall gekommen. Heute arbeite Schneiderhan mit den Werkstoffen Stahl und Edelstahl. Es entstünden dreidimensionale Figuren, teilweise mit einem Wasserstrahl ausgeschnitten. Die Arme der Figuren weisen oft nach oben, spannende "Menschenansammlungen" formierten sich dabei zu Skulpturen.

Die Ausstel-lung dauert noch bis zum 11. Mai. Öffnungszeiten sind samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Weitere Termine und Künstlergespräche finden am heutigen Freitag, 2. Mai, um 18 Uhr, und am Freitag, 9. Mai, um 18 Uhr statt. Die Finissage beginnt am Sonntag, 11. Mai, um 17 Uhr.