Charakterköpfe: Die Vernissage in den "Katakomben" der Dunninger St.-Christophorus-Kapelle war gut besucht. Fotos: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Petra Lunde und Ingrid Rinker zeigen Arbeiten bis 7. Mai

Es ist ein ganz besonderer Kunstraum: das ehemalige Wasserreservoir unter der St. Christophorus-Kapelle in Dunningen. Auf dem höchsten Punkt des Ortes thront das Schmuckstück.

Dunningen. Die "Katakomben" wie die Dunninger den Wasserspeicher nennen, entpuppen sich als Magnet für Kunstinteressierte.

Im Rahmen der Reihe "Kunst und Kultur unter der Kapelle" finden hier immer wieder Ausstellungen und andere Kulturveranstaltungen statt. Seit Sonntag hat die sechste Ausstellung ihre Pforten geöffnet.

Die beiden Künstlerinnen Petra Lunde aus Dunningen, die inzwischen in Schramberg lebt, und Ingrid Rinker, die in Radolfzell am Bodensee wohnt und arbeitet, zeigen bis zum 7. Mai ihre Arbeiten im ehemaligen Wasserreservoir.

Die Malerei von Petra Lunde und die Skulpturen von Ingrid Rinker treten in einen Dialog. Zu den Charakterköpfen, Zaunkönigen und anderen Skulpturen von Rinker, die farblich mit den Wänden des Wasserspeichers eine Symbiose einzugehen scheinen, setzen die Bilder von Petra Lunde farbliche Akzente.

Auf den ersten Blick kommen sie ruhig und unaufgeregt daher. Aber auf den zweiten Blick wird ihr Spannungsreichtum sichtbar. Petra Lunde, die ihre Bilder zumeist in mehreren Schichten bearbeitet, verwendet verschiedene Gewebe und gibt den Werken damit eine gewisse Plastizität. Sie verwendet für ihre Arbeiten ausschließlich Acrylfarben. Um Gewebe und Farben in die richtige Position zu bringen, arbeitet sie meist mit den Händen.

"Sie lebt mit ihren Bildern. Die Entstehung ist ein Prozess in Etappen", erläuterte Ursula Graf in ihrer Laudatio. Gerhard Benner, Vorsitzender des Vereins der St. Christophorus-Kapelle, begrüßte die Gäste. Vera Bachleitner, die die Ausstellung in gewohnter Weise organisiert und gestaltet hat, lud die Besucher, die der Einladung zur Vernissage zahlreich gefolgt waren, ein, die Werke auf sich wirken zu lassen.

Gemütszustand ist abzulesen

Bei Ingrid Rinkers Charakterköpfen und Skulpturen könne man den Gemütszustand der Künstlerin ablesen, den sie beim Erschaffen ihrer Skulpturen jeweils hatte, lenkte Bachleitner den Blick der Kunstinteressierten auf die einzelnen Werke. Das bewundere sie sehr. Bachleitner bedauerte, dass Ingrid Rinker ihre Werkstatt aus Altersgründen aufgibt. Rinker möchte sich künftig mehr der Malerei widmen.

Die Ausstellung in der St. Christophorus-Kapelle ist noch bis Sonntag, 7. Mai, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind sonntags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs von 15 bis 19 Uhr, freitags von 16 bis 20 Uhr und am 1. Mai von 11 bis 18 Uhr. Die Finissage findet am Sonntag, 7. Mai, um 17 Uhr statt. Am morgigen Mittwoch, 26. April, findet ab 19 Uhr ein Künstlergespräch mit Petra Lunde statt.