Die Aktiven zeigen, wie sehr sie ihre Spvgg lieben Fotos: Cools Foto: Schwarzwälder Bote

Seniorenball: Zweifelhafte Naturkosmetik, rasante Auftritte und manches Narrenstückle

Dunningen-Lackendorf. "Jetzt ist sie gegessen, die beleidigte Leberwurst", wollte Alwin Staiger, Chef der Baronengilde, beim 32. Seniorenball in der Eschachtalhalle erst einmal einen Zwist in der Gemeinde beilegen, bevor es so richtig mit dem unterhaltsamen Teil losging.

Trotzdem war die Verlegung des Kindergartens, die zu Unstimmigkeiten im Ort geführt hatte, noch einmal kurz Thema. So meinte Büttenredner Walter Kimmich, der diesmal als Schäfer auf die Bühne trat, da sei "kaum me Platz in dem Kaschte". Die Lösung? "Machet Kinder, eins im Sommer, eins im Winter." Dann werde der Gemeinderat sehen, wie nötig eine Verlegung sei, meinte Kimmich.

Doch auch der Berliner Flughafen, Donald Trump, die Smartphone-Sucht und der Hashtag-Trend "Metoo" nahm er aufs Korn.

Die humorigen Anmoderationen hatte Chef Staiger erstmals in jüngere Hände übergeben: Das übernahmen Michelle Rall und Ida Jauch aus der Teenie-Garde.

Über das Altwerden sinnierte Büttenrednerin Annerose Klomfar als Marienkäfer verkleidet und stellte fest: "Ich bin Rentnerin, ich hab Zeit." Also könne sie auch ausschlafen und mal den Bus verpassen. Besonders amüsant: ihr kriechender "Abgang" von der Bühne. Eveline Flaig holte sich bei ihrem Auftritt zu "Neues aus dem Kohlenbühl" Unterstützung aus dem Publikum. So enthüllte sie das Geheimnis der wahren Schönheit und trug dem Zuschauer eine Quark-Schnittlauch-Maske auf. Mithilfe von Hypnose wollte sie ihn schließlich fliegen lassen. Das scheiterte, doch der ältere Herr durfte sich zumindest über eine erfrischte Haut freuen.

Ein paar Narrenstückle bekamen die Lackendorfer zudem von Resi Rall sowie Matthias und Michaela Renz, die Hippies von der Klatschpresse, serviert. So bekam ein Bürger statt Socken einen BH geliefert, und einer aus dem Narrenrat sei auf seine Katze getreten und vor Schreck so umgefallen, dass er zwei Wochen krankgeschrieben war.

Aufgelockert wurden die humorigen Reden mit schwungvollen Tänzen. So bewies die Mini-Garde mit ihrem "Space-Tanz" wie fit sie ist, während die große Garde die Senioren zu Seeräubern und Meerjungfrauen entführte. Ein Höhepunkt war mit Sicherheit der Auftritt der Teenie-Garde zum Thema "Dancing Mozart". Der war laut Staiger "fernsehreif" mit den aufwendigen Kostümen und gewagten Hebefiguren.

Gewagt wurde es auch beim Tanz der Härlegeister, die ein Trampolin für ihre rasanten Sprünge nahmen. Die Gardeleiterinnen gingen als "Pink Rollers" an den Start und amüsierte das Publikum mit einer Mischung aus "Starlight Express" und Helene Fischer. Humorvoll, rasant und mit einem Hauch Erotik flitzten sie über die Bühne.

In Sachen Synchronität vielleicht kein Meisterwerk, aber dafür umso unterhaltsamer war der Auftritt der Aktiven von der Spielvereinigung Lackendorf. Am Ende ihres Schottentanzes hoben sie die Röcke und enthüllten nicht etwa nackte Tatsachen, sondern die Buchstaben "I love SpVgg".