Die Kostenfalle lauert im Untergrund. Die Gemeinde Dunningen muss in den kommenden Jahren erhebliche Summen in ihr Kanalnetz stecken. (Symbolfoto) Foto: Pixabay

Millionengrab kündigt sich an. Riesige Kosten für Gemeinde Dunningen.

Dunningen - Da kommt was auf die Gemeinde Dunningen zu. Sie wird in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro in die Sanierung und Instandhaltung ihres Kanalsystems investieren müssen. Teilweise besteht sogar akuter Handlungsbedarf.

Auf der Tagesordnung des Gemeinderats stand der Sachstandsbericht zur Eigenkontrollverordnung im Ortsteil Dunningen. Und der fiel ernüchternd aus. Die Gemeinden sind nach der Verordnung verpflichtet, das Kanalsystem regelmäßig zu kontrollieren und instand zu halten.

Vier Millionen Euro Kosten allein für Dunningen selbst

Allein für Dunningen geht Planer Rainer Christ vom Ingenieurbüro BIT von Sanierungskosten in Höhe von vier Millionen Euro aus. Nach der Befahrung der Hälfte des Kanalnetzes mit der Kamera hatte er die dabei entdeckten Schäden in fünf Schadenskategorien eingeteilt. Allein für die höchste "Schadensklasse" ZK5, bei der im Kanal ein massives Abflusshindernis besteht oder Einsturzgefahr herrscht, und die eine zügige Aufarbeitung verlangt, hatte Christ rund 1,55 Millionen Euro veranschlagt. Für Schadensklasse 4 rechnet er mit Kosten von 2,4 Millionen Euro, ZK 3 und 2 werden rund eine Million Euro verschlingen, in ZK1 besteht kein Handlungsbedarf - alles in Ordnung. Nach einem tiefen Durchatmen nannte Bürgermeister Peter Schumacher die Kosten "happig". Aber das Problem sei bekannt, jetzt wolle es die Gemeinde nach und nach anpacken.

Über Vorgehen und Reihenfolge müsse man sich Gedanken machen. Der Bürgermeister betonte, dass die Gemeinde frühzeitig auf die Anlieger zugehen werde, um sie rechtzeitig über eventuell fällig werdende Anliegerkosten zu informieren: "Wir müssen mit dem Thema offensiv umgehen", so Schumacher.

Beim zur Verfügung stehenden Zeitraum wollte sich Christ nicht festlegen: "Das ist eine wirtschaftliche Entscheidung der Gemeinde." Immerhin sind in den kommenden Haushalt des Jahres 2020 228.000 Euro für Kanalsanierungen eingestellt. Allerdings ist Seedorf erst zur Hälfte mit der Kamera befahren, Lackendorf noch nicht einmal projektiert. In beiden Ortsteilen werden mutmaßlich weitere erhebliche Sanierungskosten im Kanalnetz anfallen.