Neben den für eine Gemeindeverwaltung üblichen Kommunaikationswegen setzt Dunningens Bürgermeister Peter Schumacher in der Corona-Krise auf seinen Facebook-Account.Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder Bote

Soziale Medien: Bürgermeister Peter Schumacher nutzt Account gerade in Zeiten von Corona

Immer mehr Stadtverwaltungen und Bürgermeister greifen bei ihrer Kommunikation mit den Bürgern auf die sozialen Medien zurück. Besonders aktiv auf diesem Gebiet ist Dunningens Bürgermeister Peter Schumacher.

Dunningen. Schumacher hält diese Art der Kommunikation, in seinem Falle auf Facebook, inzwischen für unverzichtbar. Gerade in den Zeiten von Corona setzt der Bürgermeister auf die Schnelligkeit dieses Mediums. Neue Verordnungen sollen schnell die Runde machen, er macht auf Initiativen aufmerksam, die Hilfe anbieten oder neuerdings Behelfsmasken herstellen.

Schumacher gibt im Gespräch mit unserer Zeitung durchaus zu, dass er zunächst keinen besonderen Hang zu den sozialen Medien hatte. Dies habe sich erst geändert, als er in den Wahlkampf um den Bürgermeisterposten in Dunningen einstieg. "Ein solcher Wahlkampf ist inzwischen ohne Soziale Medien geradezu undenkbar", weiß der Dunninger Schultes. Privat habe er sich lange geziert, einen Account anzulegen, als er gesehen habe, wie viel Überflüssiges gepostet werde. "Ich muss nicht wissen, wann die Nutzer joggen oder was sie zu Mittag essen." Er nutze den Account nur für dienstliche Zwecke, um der Bevölkerung wichtige Dinge bekannt zu machen. Das Amtsblatt beispielsweise sei in bestimmten Fällen in seinen Augen zu unflexibel. "Für mich ist das Tempo das wichtigste Argument für die sozialen Medien", so Schumacher.

Allerdings sei der Gemeinde Dunningen die ständige Pflege eines eigenen Accounts nicht möglich, wie es zum Beispiel die Stadt Schramberg halte: "Da fehlt uns im Rathaus die Man-Power, das ist nicht leistbar."

Er betreibe den Account als Person in der Funktion des Bürgermeisters, definiert er Sinn und Zweck. Selbstverständlich sei auch die analoge Nachrichtenübermittlung wichtig: "Die Tageszeitung beispielsweise ist immer noch unverzichtbar." Immer wieder verweist Schumacher auf seinem Account beispielsweise auf Artikel des Schwarzwälder Boten. Die analoge Kommunikation habe allerdings bei der jüngeren Generation an Bedeutung verloren.

Gerade in der Corona-Krise sei es wichtig, die Bürger auf den neuesten Stand zu bringen. Die Lage ändere sich in diesen Tagen schnell. Nachrichten zur Entwicklung der Pandemie seien am nächsten Tag oft schon veraltet.

Natürlich erhalte er auch Rückmeldungen. "Kritik ist legitim, der Diskurs erwünscht", betont der Bürgermeister. Die Kommentare zu seinen Nachrichten zielten bisher nicht unter die Gürtellinie. Bei manchem Kollegen gehe dies ja bereits bis zur Beleidigung und zur Bedrohung.

Er habe keine festen Zeiten, in denen er poste. "Das geschieht eher spontan." So gebe es natürlich auch Tage, an denen er nichts poste.

Ein Influenzer mit Tausenden Followern sei er nicht, schmunzelt Schumacher. Immerhin etwas mehr als 500 Abonennten verfolgen regelmäßig seine Posts.