Die beiden Freunde Lennart (links) und Jonathan finden den Spieletisch "echt cool". Damit lernt’s sich leicht.Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder Bote

Anschaffung: Zuschuss für digitalen Tisch in der Bücherei / Quizzen statt ballern

Wie heißt die Währung von Südkorea, welcher Dinosaurier fraß Pflanzen, und wie viel ergibt 15 mal 12? Die Antwort gibt’s per Knopfdruck.

Dunningen. Der Bürgermeister und der Berichterstatter probieren’s gleich mal aus, wobei letzterer leicht die Nase vorn hat. Lennart und Jonathan finden den neuen Spieletisch in der Dunninger Schul- und Gemeindebücherei "cool", und Bibliotheks-Leiterin Nadja Broghammer ist nicht wenig stolz, ein Windhundrennen gewonnen zu haben.

Bücherei inzwischen eine Mediathek

Seit einigen Tagen steht in der Bücherei, die man eigentlich Mediathek nennen müsste, ein Kuti, ein digitaler Spieletisch, an dem Fragen aus vielen Wissensgebieten beantwortet werden können, wenn sich mehrere Schüler, oder auch Erwachsene mit ihrem Wissen messen. Aber so einen Kuti kriegt nicht jeder.

Mit dem Soforthilfeprogramm "Vor Ort für alle" fördern Bundesregierung und Deutscher Bibliotheksverband zeitgemäße Bücherei-Konzepte in Kommunen mit bis zu 20 000 Einwohnern. Primär geht es dabei um die Modernisierung und die digitale Ausstattung der Bibliotheken.

Mit dem Antrag muss man allerdings schnell sein, denn es geht nach dem sogenannten qualifizierten Windhundprinzip. Die Bibliothek muss ihr Konzept vorstellen und zeitig dran sein. Nadja Broghammer hat in Absprache mit der Gemeinde schnell reagiert. Der Kuti wird nun zu 75 Prozent bezuschusst, so dass die Gemeinde nur noch ein Viertel der Kosten tragen muss. "Uns ging es vornehmlich darum, den Jugendbereich der Bibliothek attraktiver zu gestalten", betont Nadja Broghammer.

Der Kuti ist laut Prospekt ein Spieletisch für zwei bis sechs Personen, der 18 Spiele und Quizze ("Keine Ballerspiele" (Broghammer) bietet. 18 Wissengebiete von "Harry Potter" bis "Dinosaurier", von "Natur und Umwelt" bis "Kopfrechnen" sind installiert. Auch Updates sind verfügbar. Die Kinder und Jugendlichen lernen sozusagen spielend.

Kuti wird gut angenommen, angesichts der coronabedingten Situation mit Zutrittsbeschränkungen muss Nadja Broghammer allerdings mitunter den Verkehr am Tisch regeln.

Auch Bürgermeister Peter Schumacher ist von dem Gerät angetan. "Wenn Frau Broghammer ein besonderes Anliegen hat, kann man dem folgen", so Schumacher. Sie stehe nicht jede Woche auf der Matte. Die Bibliothek sei eine "extrem wichtige Einrichtung". Und mit dem Kuti investiere die Gemeinde in den wichtigen Bereich der Bildung.