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FC Dunningen erhält ersten umweltfreundlichen Kunstrasenplatz im Kreis

Kork statt Kunststoff: Der FC Dunningen nimmt beim Bau seines neuen Kunstrasenplatzes eine Vorreiter-Rolle im Kreis Rottweil ein.

Dunningen. Kunstrasenplätze sind bei Fußballspielern sehr beliebt und inzwischen fast Standard. In Zeiten, in denen Umweltschutz groß geschrieben wird, geraten sie aber auch immer mehr ins Visier der Umweltschützer. Speziell die üblichen Kunststoff- und Gummigranulate, die meist als Füllstoffe dienen, stellen sich dabei als Hauptproblem heraus. Sowohl die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) als auch der Umweltausschuss des Landtags arbeiten derzeit an Konzepten für den zukünftigen Umgang mit Mikroplastik im Kunstrasen.

Bereits Anfang Juli hat der Landtag beschlossen, dass Plätze, die mit den bisher gängigen Füllstoffen betrieben werden, nicht mehr finanziell gefördert werden. Auch die Europäische Kommission wird sich vorraussichtlich im Frühjahr 2020 des Themas annehmen.

"Früher oder später entsteht für zahlreiche Vereine konkreter Handlungsbedarf", ist sich Ulrich Ginter, der Vorsitzende des Fußballclubs (FC) Dunningen, sicher.

Der FC nimmt die Sache jetzt selbst in die Hand. Für den Verein und die Gemeinde ist der Bau des neuen Platzes schon lange eine wichtige Angelegenheit. Viele Hürden wurden bereits überwunden. "Uns war von Anfang an klar, dass wir Kork als umweltfreundlichen Füllstoff einsetzen wollen" betont Ginter. So habe man sich im Voraus gründlich informiert und sogar andere Plätze besichtigt, die bereits mit dem nachhaltigen Stoff befüllt sind, erklärt Jugendleiter Frank Fehrenbacher. "Die persönlichen Erfahrungen und Eindrücke vor Ort haben uns überzeugt", sagt der Jugendleiter.

Der neue Kunstrasenplatz ersetzt das bisherige Tennenspielfeld und dient in erster Linie der zuverlässigen Bespielbarkeit durch konstante Bedingungen über das ganze Jahr. "Ohne Sportstätten gibt es keinen Sport", hebt Fehrenbacher hervor und Ginter ergänzt: "Davon profitiert aber nicht nur der Verein." Die neue Anlage solle auch den Schulsport verbessern und in der Freizeit öffentlich zugänglich sein, erklärt der Vorsitzende.

Trotz Zuschüssen der Gemeinde und des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) beträgt der Eigenanteil des Vereins rund 147 000 Euro und kann durch den Kauf von Parzellen unterstützt werden. Die Aktion läuft bereits gut. Die Fertigstellung des Platzes ist Ende November geplant.