Füchse sind immer mehr als unwillkommene Gäste in Wohngebieten unterwegs. Foto: giedriius – stock.adobe.com

Keine Essensreste auf Komposthaufen. Hunden drohen Krankheiten. Schumacher: "Schrecken nicht zurück."

Dunningen - Der Fuchs geht um. Und das sowohl in Dunningen als auch in Seedorf, insbesondere im Wohngebiet Hochwiese. Die Wildtiere scheinen zutraulicher zu werden.

"Man sieht die Füchse permanent. Auch tagsüber", erklärt Bürgermeister Peter Schumacher. Das Problem sei nicht neu. Aber es habe zugenommen, meint er. Eine Erklärung hat er dazu nicht parat. "Es ist ja eine generelle Entwicklung, dass Wildtiere ihre Scheu immer mehr verlieren", überlegt er. "Die Füchse schrecken teilweise gar nicht mehr zurück."

Für die Bewohner von Dunningen und Seedorf bedeutet das, dass zukünftig wohl nicht mehr nur Kaninchen oder Katzen durch ihre Gärten streifen, sondern auch einige Füchse. "Ein sehr großes Problem ist das nicht", sagt der Bürgermeister, der nicht den Eindruck hat, dass sich die Bürger vor dem Wildtier fürchten. "Der Fuchs wird ja gerne mit Tollwut in Verbindung gebracht. Und früher war er auch ein Überträger. Aber Tollwut gibt es hier heute nicht mehr", stellt er klar. "Füchse können im schlimmsten Fall noch Bandwürmer übertragen."

Auch Mülleimer ziehen Tiere an

Er halte nichts von Bejagung. "Aber man muss die Sache andererseits auch nicht fördern." Er rät den Bürgern dazu, keine Essensreste auf ihren Komposthaufen zu entsorgen. "Denn dafür ist ein Komposthaufen nicht da." Der Fuchs sei ja bekanntlich schlau. Er suche Futter da, wo er es am leichtesten bekomme. "Und wenn er im Kompost ein halbes Steak findet, hat er es einfacher, als wenn er Mäuse jagen muss."

Diesen Ratschlag befürwortet auch Jörg Hauser, Leiter des Veterinäramts Rottweil. "Nicht nur Komposthaufen, auch Mülleimer oder Futterreste von Haustieren ziehen den Fuchs an." Es könne nicht generell gesagt werden, dass Wildtiere zutraulicher werden, aber die Füchse haben die Dörfer und Städte als neuen Lebensraum für sich entdeckt, erklärt Hauser. "Sie werden ortsnah geboren und kennen dann natürlich auch den Speiseplan." Dann bleiben nächtliche Besuche nicht aus. "Es gibt auch abschließbare Komposthaufen, an die die Tiere nicht heran kommen", merkt er an.

Die Tollwutsituation sei in der Tat günstig, da die Krankheit in Deutschland ausgerottet sei. "Dennoch muss man aber immer damit rechnen, dass sie auch wieder eingeschleppt werden kann", gibt Hauser zu bedenken. In Osteuropa und Asien sei die Krankheit noch aktiv. Im Falle einer Infektion verläuft sie – auch für den Menschen – tödlich.

Für Hunde gefährlich

Was Krankheiten angehe, die es in Deutschland aber sehr wohl noch gebe, müssen sich Hundebesitzer in Acht nehmen. "Zum einen gibt es die Staupe, eine Viruserkrankung, die beim Hund zu neurologischen Schäden, Haut- und Lungenschäden führt", erklärt der Veterinäramtsleiter. Insbesondere für Jagdhund-Besitzer lohne sich daher ein Blick in den Impfpass des Tiers. "Eine andere Krankheit, die Hunden gefährlich werden kann, ist die Fuchs-Räude", meint Hauser weiter. "Diese Milbenart führt zu Haarausfall." Bei beiden Krankheiten reiche es, wenn ein Hund sich an der gleichen Stelle hinlege, wo zuvor ein Fuchs gelegen habe.

Was die Verhaltensregeln beim Kontakt mit dem Fuchs angeht, rät Hauser dazu, Abstand zu halten und den Fuchs vor allem nicht zu füttern. "Viele Leute freuen sich über Füchse im Garten", sagt er. "Es sind ja auch sehr schöne Tiere. Aber man darf nicht vergessen, dass der Fuchs sich daran gewöhnt, willkommen zu sein. Und dann bringt er irgendwann den Nachwuchs mit, was dann bald zu viel werden kann." Besser sollten Anwohner darauf achten, dass das Wildtier nicht zum Teil des Gartens wird.