Ralf Ledertheil will der Nachfolger von Gerhard Winkler werden. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Ralf Ledertheil erster Bewerber ums Dunninger Rathaus / "Mehr als ordentlich eingelernt"

Von Peter Schönfelder Dunningen. Er ist frohgemut und optimistisch, hat sich bereits vor Ort umgeschaut und schon erste Prioritäten gesetzt, falls er gewinnt. Ralf Ledertheil aus dem fränkischen Bad Windsheim ist der erste Kandidat um die Nachfolge von Bürgermeister Gerhard Winkler. Gestern warf er seinen Hut in den Ring. Damit wird er an der ersten Stelle des Wahlzettels stehen.

Ledertheil bringt, wie er sagt, einiges an Erfahrung mit. Denn derzeit ist er Bürgermeister der knapp 12 000-Einwohner-Stadt Bad Windsheim im bayerischen Franken, seine Amtszeit, die 2008 begann, endet nach einer Niederlage gegen einen CSU-Kandidaten Ende dieses Monats. Der Oberbürgermeister von Crailsheim hatte ihn auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht, und gestern war Ledertheil in Dunningen.

Aber zunächst einmal das Biografische: Ralf Ledertheil ist 57 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Töchter. Nach dem Abitur nahm er ein Jura-Studium auf, das er allerdings nicht abschloss. Stattdessen ging er zur Stadt- und Kreissparkasse Erlangen. Im Jahr 2008 hatte er es dann bis zum Leiter der Hauptkasse der Raiffeisen-Volksbank Erlangen-Höchstadt gebracht.

Aber die Politik ließ ihn nicht los. Ledertheil ist sozusagen erblich vorbelastet. Sein Urgroßvater sei Ortsvorsteher (Bürgermeister) im Sudetenland gewesen, sein Großvater stand nach dem Krieg auf der ersten Liste freier Kommunalwahlen, sein Vater war Oberbürgermeister von Rothenburg ob der Tauber.

Ledertheil war eine Amtsperiode von 2002 bis 2008 Stadtrat in Herzogenaurach und Kreisrat im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Schließlich wurde er zum ersten Bürgermeister der Stadt Bad Windsheim gewählt. Bei den Wahlen im März verlor er das Amt wieder. Gleichwohl blickt man auf seine politischen Ämter, dann sei er, sagt Ledertheil schmunzelnd, "mehr als ordentlich eingelernt".

Unbekannt sei ihm der Landkreis Rottweil keineswegs. Zwar sei er meist "nur durchgefahren", aber die reizvolle Landschaft sei ihm früh aufgefallen. Auch in Rottweil habe er sich schon vor einigen Jahren umgeschaut.

Nun also Dunningen: Eine Gemeinde mit 6000 Einwohnern, und nicht nur deshalb eine reizvolle Aufgabe, wie er findet. Er sei zwar das erste Mal in der Gemeinde, so Ledertheil, aber er habe gute Gespräche mit Bürgermeister-Stellvertreterin Inge Erath und den beiden anderen Stellvertretern Karl-Heinz Bantle und Frank Maier geführt.

Was er als sehr positiv empfinde, sei die ihm geschilderte gepflegte Gemeinsamkeit im Gemeinderat. Mit Erath zusammen habe er gestern "fast alles angeschaut". Auf der Besichtigungstour habe er dem Neubaugebiet Hüttensberg in Dunningen, der fast fertigen Ortsumgehung oder dem Gewerbegebiet Besuche abgestattet. Zudem habe er ein Gespräch mit Hauptamtsleiter Siegfried Braun und Kämmerer Lothar Kopf geführt.

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Bote schlägt er bereits einige thematische Pflöcke ein. Er will den Kurs Winklers beibehalten und weiterhin eine Politik der geringen Schulden fahren. Er sei halt ein sparsamer Mensch, so Ledertheil.

Substanzerhaltung die Aufgabe der Zukunft

Ihm ist klar, dass es in den kommenden Jahren eher um die Substanzerhaltung der vorhandenen Infrastruktur geht. "Eine ordentliche Straße ist mir lieber, als mir irgendein Denkmal zu setzen", betont der Kandidat. Gleichwohl, Gerhard Winkler habe viel in die Wege geleitet. Begonnene Projekte würden natürlich beendet, verspricht er. Da nennt er beispielsweise die Flurbereinigung. Seine Politik werde darauf ausgerichtet sein, dem demografischen Wandel gerecht zu werden. Da gelte es auch, den Schulstandort zu stärken.

Viel Präsenz will er im Wahlkampf zeigen und nahe bei den Menschen sein. Der Startschuss für den Bürgermeisterwahlkampf ist gefallen.