Roland Fischinger erläutert die farbenprächtige Blumenwiese im Gewann Steinforren. Foto: Heidrun Fischinger Foto: Schwarzwälder Bote

Besichtigung: Pflegemaßnahmen des Nabu tragen Früchte

Dunningen. Über 20 Personen nahmen am Sonntag die Gelegenheit wahr, einige vom Nabu betreute Halbtrockenrasenflächen auf der Gemarkung Seedorf zu besichtigen.

Der Nabu-Vorsitzende Roland Fischinger ging auf die Art der Bewirtschaftung der Flächen ein, die ohne die regelmäßige Mahd und die Gewinnung von Heu oder dem Abtransport des Mähguts große Artenvielfalt hervorbringen. Zwischenzeitlich haben sich neben den vielen bisher bereits vorhandenen Arten, wie der Silberdistel oder der Kartäuser-Nelke sehr seltene Arten wie Kreuzenzian, und verschiedene Orchideenarten angesiedelt.

Wichtig sind für die meisten Arten ein später Mahdtermin und möglichst keine oder nur sporadische Düngung.

Einige Teilnehmer beklagten das häufige Mulchen insbesondere auf größeren Flächen, welche nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Dies stelle mit die schlechteste Bewirtschaftungsform dar, so Fischinger, da der stetige Nährstoffeintrag zu einem immer stärkeren Wachstum und damit zum mehrmaligen Mulchen führt, das den Lebensraum vieler Pflanzen- und Tierarten zerstört.

Ebenso wurde die Nichtbeachtung der extensiven Bewirtschaftung von Gemeindeflächen aus der Flurbereinigung Seedorf kritisch angesprochen. Der Nabu wird deswegen auf die Gemeinde zugehen.

In den farbenfrohen Blühwiesen hörte man auch den Gesang einiger Vogelarten wie Feldlerche, Goldammer und Heckenbraunelle. Allerdings sind in den vergangenen Jahrzehnten viele Bodenbrüter wie Rebhuhn, Kiebitz oder Feldlerche in ihren Beständen stark zurückgegangen oder sind gänzlich erloschen.

Die in jüngster Zeit öfter zu sehenden Buntbrachen sind meist viel zu schmal entlang von Wegen angelegt. Vor allem aber müssten sie mehrjährig mit heimischen Samenmischungen auf der gleichen Fläche angelegt werden, um einen wesentlich positiveren und vor allem langfristigen Effekt zu erhalten. Neben der oft intensiven Landnutzung wurde auch darauf hingewiesen, dass viele Bürger in ihrem Garten oder die Kommunen etwas für die Artenvielfalt durch die Anlage von Wildblumenwiesen tun können, die die Nahrungsgrundlage für Insekten und viele Vögel darstellen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen auf verschiedensten Ebenen könne dem Artenschwund von Insekten und Vögeln entgegengetreten werden.