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Stockäcker/Bösinger Weg: Nach einigen Umplanungen Aufstellungsbeschluss gefasst

Es lebe der Paragraf 13b des Baugesetzes: Ihm ist es zu verdanken, dass es mit der dritten Erweiterung des Baugebiets "Stockäcker/Bösinger Weg" jetzt zügig vorangeht. Der Ortschaftsrat Lackendorf fasste in seiner Sitzung am Montagabend den Aufstellungsbeschluss.

Dunningen-Lackendorf. Man kann nicht sagen, dass die ursprünglichen Planungen von André Leopold vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro auf uneingeschränkte Gegenliebe der Nachbarn stießen. Auch die gedachte verkehrliche Anbindung des Gebiets wurde kritisiert, der fehlende Druck in den Leitungen ist ein Ärgernis, und das Landratsamt verlangte statt des angedachten Mischwasserkanals ein Trennsystem.

So war der Planer in den vergangenen Wochen damit beschäftigt, Wünsche und Anregungen einzuarbeiten. Das ist nach Meinung von Ortsvorsteher Hermann Hirt und Bürgermeister Peter Schumacher gut gelungen, obwohl der eine oder andere Ortschaftsrat auch am Montag nicht gänzlich zufrieden war.

Besonders die mögliche fußläufige Verbindung hinunter ins Dorf sorgte noch einmal für Diskussionen. Volker Haag wies allerdings mit Recht darauf hin, dass es an diesem Abend nur um den Geltungsbereich des Bebauungsplanes gehe und nicht um mögliche Wegeverbindungen von außen in das Gebiet hinein. Peter Schumacher machte den Räten die neuen Planungen schmackhaft, indem er auf die nun zweifache Anbindung des Gebiets zum Dorf über Kniebis- und Lindenstraße verwies.

Christian Stemplinger monierte die Aufnahme dreier Bauplätze direkt an der Kniebisstraße, die eigentlich nicht gewünscht seien. Da sich die Zahl der Bauplätze im Geltungsbereich sogar erhöhe, seien die umstrittenen Plätze gar nicht nötig, kritisierte der Ortschaftsrat.

Schumacher widersprach: Im beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13b müsse die Erweiterungsfläche direkt an die bestehende Bebauung anschließen, was durch die drei Bauplätze gewährleistet sei. Der Bürgermeister nahm den Planer in Schutz: "Man kann es nicht allen recht machen."

Für weitere Diskussionen sorgte die Ableitung des Oberflächenwassers mit dem geforderten Trennsystem in Schmutzwasser und Niederschlagswasser. Mit Hilfe einer Retentionsfläche werden die Niederschläge gepuffert und nach und nach an den Vorfluter, die Eschach, abgegeben. Die Retentionsfläche ist eine hangwärts gelegene Wiese – und sie bleibt auch eine Wiese – ohne Mulde, ohne Abgrenzung – eine Wiese eben.

Mit dem Aufstellungsbeschluss, den der Gemeinderat am kommenden Montag noch bestätigen muss, springt die Gemeinde Dunningen gerade noch so auf den fast abgefahrenen Zug auf, denn der Paragraf 13b, der ein zügiges Verfahren möglich macht, soll im nächsten Jahr nicht mehr gelten. So kann sich Ortsvorsteher Hermann Hirt freuen, dass in Lackendorf bald wieder Bauplätze zur Verfügung stehen. Die Erschließung soll zügig erfolgen.