Ausschnitt aus dem Kriegerdenkmal "Die Soldaten nehmen Abschied von ihren Lieben" Foto: Museum im Rathaus Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: 43 Autoren und Mitarbeiter beteiligen sich an Dunninger Gemeinschaftswerk

Dunningen. Es ist so weit. Pünktlich zum Bürgertreff am Montag, 17. Dezember, erscheint das Dunninger Jahrbuch "Die Brücke" in einer Auflage von 700 Exemplaren. Auf über 150 Seiten in Wort und Bild hat das Team um Andreas Wilbs als Redakteur, Dominik Sinner als Designer und Fritz Rudolf als Fotograf das diesjährige Jahrbuch fertig gestellt. Rund 350 feste Bezieher in den drei Ortsteilen und Auswärtige erwarten das Werk, hoffend, dass es wiederum Geschichten, Informationen und allerlei Wissenswertes enthält.

Sie werden nicht enttäuscht, denn neben den Standarttexten über die kommunalen Tätigkeiten der Gemeindeverwaltung, der Gemeinde- und Ortschaftsräte und die Aktivitäten der Vereine und der Schulen, finden die Leser auch eine Sterbetafel, Statistiken über die Taufen und Hochzeiten und über das Wetter des Jahres sowie viele Bilder zu den Textbeiträgen. Die Gemeinde Dunningen als Herausgeber darf sich glücklich schätzen, dass dieses Werk auch im 33. Jahr erscheint und unter der Regie des Heimat- und Kulturvereins sich insgesamt 43 Autoren und andere Mitarbeiter die Mühe machen, einen Beitrag zu diesem bürgerschaftlichen Gemeinschaftswerk zu liefern.

Einer dieser Mitarbeiter im Hintergrund ist zum Beispiel Günther Möller, der seit 1986 alle 33 Ausgaben durchforstet hat und das Personen-, Orts- und Autorenregister immer auf den neuesten Stand bringt. Erfreulich ist, dass unter den 25 Autoren alle Altersgruppen zwischen 20 und 80 Jahren vertreten sind. Die Themen greifen nicht nur aktuelle Ereignisse auf, sondern beschäftigen sich auch mit geschichtlichen Themen. In diesem Jahr ragen dazu zwei Beiträge besonders heraus.

Der 27 Jahre alte Student Hans-Martin Benner wandelt mit seinem eindrucksvollen Beitrag auf den Spuren seines Urgroßvaters und dessen zehn Altersgenossen aus dem Jahrgang 1896. Als der Erste Weltkrieg ausbrach waren sie 18 Jahre alt. Auf einer Fotografie sieht man sie vereint als Rekrutenjahrgang 1915. Nach der soldatischen Ausbildung wurden sie nach und nach an den Kriegsschauplätzen in Belgien, Frankreich und Italien eingesetzt. Sechs dieser jungen Burschen fielen auf den Schlachtfeldern, als erster am 6. Oktober 1915 Ernst Joseph Mauch in Tahure in der Champagne. Fünf kehrten 1919 in ihr Heimatdorf zurück. Hans-Martin Benner schildert in seinem Beitrag das Schicksal jedes einzelnen von der Geburt bis zu seinem Lebensende. Er hat bei seinen Recherchen auch Schlachtfelder und Soldatenfriedhöfe in Frankreich besucht. Lesenswert ist auch der Beitrag von Adelheid Stern aus Stetten, die im Alter von sechs Jahren zusammen mit der Mutter und drei Geschwistern aus Niederschlesien vertrieben wurde und schließlich nach langen Fußmärschen und Fahrten in Eisenbahnwaggons, nach Hungermonaten und allerlei Entbehrungen 1949 in Stetten landete. Im dortigen Pfarrhaus fanden sie eine Bleibe . Sie wohnt in Lackendorf und ist von tiefer Dankbarkeit erfüllt, hier eine neue Heimat gefunden zu haben.

Erfreulich ist auch, dass in diesem Jahr besonders viele Seedorfer zur Feder gegriffen haben, so schildert Irene Brack ihre Erlebnisse von einer Wanderung "von Seedorf nach Seedorf", Rainer Pfaller berichtet vom "Seedorfer Adler", Alfons Hangst stellt die renovierte "Agathakapelle" vor, Bruno Haag zeigt Bilder vom Dorfbrand 1861 und Rudi Merz hat die "Seedorfer Chronik 2018" verfasst. So dürfte auch der neue Band bei den Bürgern der drei Ortschaften im Eschachtal auf eine gute Resonanz stoßen.

"Die Brücke" kann beim Bürgertreff am Montag, 17. Dezember, und ab Dienstag, 18. Dezember, im Bürgerbüro zum Preis von 15 Euro erworben werden. Den Mitgliedern des Heimat- und Kulturvereins wird sie ins Haus geliefert.