Die geplante Erweiterung des Baugebiets Stockäcker/Bösinger Weg, hier die vorgesehene Fläche, sorgte am Montag wieder für Diskussionen im Ortschaftsrat.Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Wieder Diskussionen zum Baugebiet "Stockäcker – Bösinger Weg"

Wohl kaum ein Bebauungsplan der Gemeinde Dunningen bewegte und bewegt die Gemüter so wie "Stockäcker – Bösinger Weg III". Auch am Montag gab es im Ortschaftsrat Lackendorf wieder einige Diskussionen.

Dunningen-Lackendorf. Besonders Ortschaftsrat Christian Stemplinger erwies sich als gut vorbereitet und fühlte Planer André Leopold vom Rottweiler Ingenieurs- und Planungsbüro mit Detailfragen ordentlich auf den Zahn.

Grundsätzlich will die Gemeinde mit dem projektierten dritten Abschnitt des Baugebiets weitere Wohnbauflächen schaffen, da die lebhafte Nachfrage weiter anhält. Deshalb setzt man auf das beschleunigte Verfahren.

Leopold erläuterte noch einmal die Ableitung des Niederschlagswassers, was im Vorfeld für einige Diskussionen gesorgt hatte. Eine angrenzende Wiese wird mittels einer flachen Mulde als Retentionsfläche gestaltet, auf der die anfallende Regenmenge aus dem Baugebiet kurzzeitig aufgefangen und dann geregelt an den Vorfluter, die Eschach, abgegeben wird. Die Fläche bewältigt, wie vorgeschrieben, eine Regenmenge, die statistisch gesehen, nur alle fünf Jahre vorkommt.

Das schien Christian Stemplinger eindeutig zu wenig, und er wollte wissen, welche Vorkehrungen getroffen würden, dass das Wasser nicht auf die Grundstücke unterhalb des Baugebiets "schwappt". Leopold erklärte, dass das Wasser nur kurze Zeit in der Retentionsfläche verbleibt und sofort geregelt in das Kanalsystem abgegeben wird. Dadurch ergebe sich sogar eine Verbesserung für die Unterlieger im Vergleich zu heute, prognostizierte Leopold.

Stemplinger stellte weitere Detailfragen zu Sichtfenstern für die Autofahrer, die auf einer der Planstraßen unterwegs sind. Wie werde freie Sicht garantiert, um die Sicherheit zu gewährleisten? Gebe es dafür Maßpunkte, könnten Grundstücksmauern die Sicht beeinträchtigen, und wie werde sichergestellt, dass dies nicht geschehe. Zudem wollte Stemplinger wissen, wie die Schnittstellen zum bestehenden Straßennetz gestaltet seien. Auch fanden die Planungen zu den Fußwegen nicht seine ungeteilte Zustimmung, da die Fußgänger an mindestens einer Stelle die Fahrbahn queren müssten. Für André Leopold waren Stemplingers Fragen durchaus eine Herausforderung, die er letztendlich meisterte. Der Planer plädierte zudem dafür, bei den Bauvorschriften flexibel zu bleiben. Ausdrücklich ausgeschlossen sind Reihenhäuser.

Ein Diskussionspunkt war auch die Ausgestaltung der "Hauptstraße" (Planstraße B) im Baugebiet, um das Tempo der Autofahrer zu drosseln, so dass erst gar keine Gefahrensituationen entstehen. Die Straße ist relativ gerade geplant und durchquert das gesamte neue Baugebiet von der Kniebis- bis zur Lindenstraße. Bürgermeister Peter Schumacher riet von einer Spielstraße ab, da Gehweg und Fahrbahn dort nicht klar voneinander getrennt seien. Bei einer "normalen" Straße seien Fußgängern und Fahrzeugen Räume eindeutig zugeordnet. Das führe zu weniger Missverständnissen. Martin Benner verwies darauf, dass der Verkehr durch das neue Wohngebiet zunehmen werde, der sich aber, wie Ortsvorsteher Hermann Hirt meinte, verteilen werde. Bürgermeister Schumacher fasste zusammen: Letztendlich sei die endgültige Gestaltung der Straße eine Sache der Abwägung.

Weiterhin sicherte die Verwaltung zu, gegenüber den Interessenten von einigen Randgrundstücken darauf hinzuweisen, dass diese nicht immer Randgrundstücke bleiben werden, wenn das Baugebiet noch einmal erweitert werde. Noch habe man jedoch die Möglichkeit, in die Planung einzugreifen, wie zum Beispiel die fußläufige Anbindung an die existierende Bebauung unterhalb der Fläche gestaltet werden solle, stellte Planer Leopold fest. Martin Sauter forderte, die Entscheidung über den Standort des Kindergartens, ob als Neubau im Wohngebiet oder im Alten Schulhaus nach einer Sanierung möglichst zeitnah zu fällen, um Planungssicherheit auch dort zu haben.

Schließlich fasste der Ortschaftsrat einen erneuten Aufstellungsbeschluss der Baugebietserweiterung "Stockäcker – Bösinger Weg" und beschloss die Offenlage.