Einer der unbestrittenen Höhepunkte des Seedorfer Dorffestes ist der Oldtimer-Korso. Im Februar waren die Einladungen verschickt worden, Ende April wurde alles abgesagt.Archiv-Foto: Merz Foto: Schwarzwälder Bote

Dorffest: Stefan Schneider: Frühzeitige Absage der richtige Weg

Dunningen-Seedorf. Es war die richtige Entscheidung, davon ist Stefan Schneider, der Vorsitzende des Vereinsrings Seedorf, nach wie vor überzeugt. Das Seedorfer Dorffest wird in diesem Jahr nicht stattfinden, egal, was sich bis Ende Juni bei den Lockerungen in der Corona-Krise noch tut (wir berichteten).

Bereits in einer Besprechung am 22. April hatten die Vereinsvorsitzenden eine Vollbremsung hingelegt. Es sei richtig, so Stefan Schneider, frühzeitig konsequent zu sein, als verspätet alles abblasen und unnötige Kosten stemmen zu müssen.

Eigentlich beginne die Vorbereitung auf das alle zwei Jahre im Wechsel mit Dunningen stattfindende Fest bereits mit dem Abbau der Stände. Das Dorffest habe sich inzwischen zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt, auf dem sich bei weitem nicht nur die Seedorfer tummelten, so Schneider nicht ohne Stolz im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein Jahr vor dem Fest werde die Sache konkreter.

Ein Höhepunkt des Festes sei immer wieder der Oldtimer-Korso, der regelmäßig Hunderte von Zuschauern anlocke. "Wir haben die Teilnehmer bereits im Februar angeschrieben, um planen zu können", berichtet Schneider. Jetzt geht die nächste Post hinterher – abgesagt. Auch die Organisation der Security und der Toilettenwagen war bereits in trockenen Tüchern. "War alles schon eingetütet", sagt Schneider. Schließlich habe man inzwischen Routine in der Organisation. Aber jetzt – Corona – Kommando zurück.

Nach einer Information der Gemeindeverwaltung über die Lage rund um Corona habe schnell die Frage im Raum gestanden: Was wird mit dem Dorffest? Damals habe man realistischerweise sagen müssen: "Es hat keinen Sinn, wir sagen es ab." Die Vereine hätten auch keinen Plan B für den Spätsommer oder Herbst. Da müsse man auch konsequent bleiben. Das Dorffest bleibe das Dorffest.

Für die Vereine sei die Absage natürlich bitter. Das Dorffest sei für sie eine wichtige Einnahmequelle. Das werde manchem Verein Im Budget ganz schön wehtun, zeigt sich Schneider überzeugt. Die Einnahmen aus dem Dorffest seien fest eingeplant gewesen, und nun fehlten sie.

Dem Vereinsring und den Vereinen bleibe nun nichts weiter übrig, als sich der Situation zu stellen und das Beste daraus zu machen. Alle müssten mit der vertrackten Situation umgehen. Schneider versucht sich und die Vereine zu trösten. "Es werden auch andere Zeiten kommen. Dann freuen wir uns eben auf das Jahr 2022."