Nahezu sämtliche Facetten der bildungspolitischen Herausforderungen wurden angesprochen beim Besuch des Unionsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder (links) in der Grundschule Dunningen in Seedorf. Rektor Marcus Streule (rechts) führt durch die Räumlichkeiten. Foto: CDU Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommertour: Volker Kauder bei der Grundschule Dunningen in Seedorf und bei der Firma Reuss

Dunningen. Ein Klassenzimmer mit 95 Quadratmetern – das ist wahrlich ungewöhnlich und beeindruckte den Bundestagsabgeordneten Volker Kauder (CDU) auf seiner Sommertour. Die – männliche – Schulleitung der Dunninger Grundschule in Seedorf mit Rektor Marcus Streule und Stellvertreter Markus Fischinger sowie einige der weiblichen Lehrkräfte präsentierten ihre Schule.

Auch beim Besuch in den Ferien war schon bei der Besichtigung eines neuen Klassenzimmers Unterrichtsatmosphäre zu spüren. Dies löste vielfache Fragen und pädagogische Diskussionen auf dem Rundgang aus.

So fragte Kauder angesichts der außergewöhnlichen Sitzordnung, wie gelernt wird – nicht zuletzt auch angesichts der Herausforderung durch den gemeinsamen Unterricht der Erst- und Zweitklässler. Auch alle Förderschüler sind in der Grundschule mit ihren insgesamt 240 Schülern inkludiert.

Klar wurde bei dem intensiven Gedankenaustausch, dass auch hier Konflikte unvermeidlich sind. Sie erfordern erst recht großes pädagogisches Engagement. Es wurden Themen angesprochen, die nahezu die gesamte Bandbreite der Bildungspolitik umfassten, wie den Trend hin zur Akademisierung und der Tatsache, dass die duale Ausbildung an Stellenwert verliert.

Kein Platz für Sozialromantik

Auf den vielfach zitierten Satz Kauders "Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit", antwortete Rektor Marcus Streule: "Sozialromantik findet bei uns keine statt." Streule, wie auch das Kollegium, wissen, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit Schule und der Lebensweg der Kinder gelingt. Er wies allerdings auch auf die 70 fehlenden Lehrerstunden hin. Kauder wird den Ball weitergeben an seinen Landtagskollegen Stefan Teufel, dem die Schule als Standortfaktor im ländlichen Raum ein wichtiges Anliegen ist.

Die Verblüffung war groß: beim Besuch des Bundestagsabgeordneten Volker Kauder bei der Firma Reuss in Dunningen. Geschäftsführer Rüdiger Reuss mit seiner Familie präsentierten dem Unionspolitiker ein Unternehmen, bei dem Logistik, Präzision und Geschäftsmodell gemeinsam den Erfolg ausmachen.

Unter dem Thema "Stolz auf unsere Heimat" steht die Sommertour des CDU-Politikers in diesem Jahr. "Wir sind stolz darauf, was die Firma Reuss hier bei uns leistet", sagte der Vorsitzende der CDU Dunningen, Karl-Heinz Bantle, zur Begrüßung.

Dass der Besuch Kauders sehr viel länger dauerte als vorgesehen, hatte damit zu tun, dass der Unionsfraktionschef auf die Fragen und Besorgnisse offen antwortete. Eines wurde dabei klar: Die von manchen gegebenen einfachen Antworten sind nicht die Lösungen. Dies nannte Kauder als den Hauptgrund, dass er im nächsten Jahr erneut für den Bundestag kandidieren wird.

Rüdiger Reuss schilderte den Werdegang seines Unternehmens: Gründung im Jahre 1989 in Alpirsbach, Umzug nach Tennenbronn. Aber im Jahre 2004 brannte der Betrieb ab. Übergangsweise für ein Jahr nahm Reuss die Arbeit in Weiden wieder auf und nahm danach das Dunninger Angebot an, einen Neubau zu erstellen. Inzwischen hat sich das Unternehmen auf die individuelle Ausstattung von Arztpraxen spezialisiert. Hatte das Unternehmen in Tennenbronn noch vier Beschäftigte, sind es heute ein Mehrfaches. Was Rüdiger Reuss zusammen mit seiner Familie aufgebaut hat, gründet sich nach seinen Worten auf Bodenständigkeit, Fleiß und Kreativität.