Vorsicht im Internet (Symbolfoto). Foto: © VRD – Fotolia.com

Masche bei Motorradverkauf verfängt nicht. Käufer wohnt in der Schweiz und gibt Adresse in Nigeria an.

Dunningen - Mancher Betrüger baut auf die Unwissenheit und Naivität der Internet-Nutzer, um ihre dubiosen Geschäfte zu machen. Dabei gehen sie mit einer Dreistigkeit vor, die erstaunt. In diesem Fall kam ihnen der potenzielle Kunde auf die Schliche.

Zur Geschichte: Seit Saisonbeginn versuchte Fabian Kimmich aus Dunningen sein Motorrad zu verkaufen. Auf seine Annonce hin meldeten sich aber nicht nur potenzielle ehrliche Käufer, auch einen offenkundigen Betrüger schien das Angebot zu interessieren. Über die Art und Weise des Vorgehens schmunzelt Kimmich heute. Nicht nur der mutmaßlich falsche Name "Carla Caterina", angeblich wohnhaft in der Schweiz, auch das unermessliche Vertrauen ihm gegenüber und nicht zuletzt das fehlerhafte Englisch, haben Kimmich aufmerksam werden lassen.

So habe "Carla Caterina" geschrieben, er solle noch weitere Bilder des Motorrads senden, und gleichzeitig versicherte der Betrüger, er werde das Fahrzeug in jedem Fall kaufen. Kimmich solle ihm seine Bankdaten nennen, und er werde einen Spediteur losschicken und selbstverständlich alles bezahlen.

Ein kurzer Anruf bei der Polizei, man weiß ja nie, habe bestätigt, dass an der Offerte bislang nichts betrügerisch zu sein schien, immerhin fordere der Interessent ja (noch) kein Geld von ihm. Sicherheitshalber wollte Kimmich den mutmaßlichen Betrüger über ein Internetgeldsystem bezahlen lassen. Prompt sei eine weitere E- Mail des vermeintlichen Käufers eingegangen: Er möge seine E-Mails überprüfen, seine Adresse angeben, der Spediteur werde bald kommen und Kimmich solle diesen bezahlen. Er müsse lediglich dem Link der E-Mail ins Internetgeldsystem folgen.

Bei einer Überprüfung entdeckte der Dunninger in der Tat eine passende Mail im "Spam-Ordner", doch ein unbekannter Zusatz in der Adresse ließ ihn auf einen gefälschten Absender schließen. Angegeben war lediglich eine Lieferadresse in Nigeria. Bis dato war auf seinem Konto auch kein Geld eingegangen.

Die ominöse "Carla Caterina" habe jedoch weiter darauf gepocht, er solle in seinen Posteingang und Spamordner sehen und unbedingt den Anweisungen und Links folgen. Was Kimmich natürlich nicht tat.

Heute schmunzelt er über die Dreistigkeit des mutmaßlichen Betrügers, an den er noch eine E-Mail sandte. "Ich meine, wenn man schon einem Betrüger über den Weg läuft, möchte man doch wenigstens nicht für so wenig geistig rege gehalten werden. Ich möchte euch mein Motorrad liebend gerne geben. Aber bitte lasst mir doch einfach um die 3000 Euro da", schrieb er wörtlich. Eine Antwort hat er übrigens nicht bekommen.