Die Sto-Stiftung fördert im Rahmen des bilateralen Projektes "Open for Renovation" Workshops zur Fassadensanierung des Max-Liebling-Hauses, das rechtzeitig zum Bauhausjahr im Herbst als Denkmalschutz- und Architekturzentrum eröffnet werden soll. Foto: Sto-Stiftung/Brinker Foto: Schwarzwälder Bote

Sto-Stiftung: Deutsch-israelisches Lehrlings-Team saniert Unesco-Weltkulturerbe in Tel Aviv

Das in diesem Jahr wichtigste Förderprojekt der gemeinnützigen Sto-Stiftung hat einen sowohl kulturhistorisch als auch interkulturell bedeutsamen Rahmen: 100 Jahre Bauhaus.

Stuttgart/Dunningen/Aichhalden. Die weiße Fassade eines in diesem Stil errichteten Wohnhauses in Tel Aviv – das Max-Liebling-Haus – wird von gemischten Teams junger Handwerker-Azubis aus Deutschland und Israel generalsaniert. Es ist eines von rund 4.000 Wohngebäuden, die nach 1933 von deutschen Bauhaus-Architekten in der Stadt errichtet worden waren. Etwa 2000 dieser Häuser gehören heute zum Unesco-Weltkulturerbe. Auf dieser besonderen Baustelle in der "Weißen Stadt" von Tel Aviv legen Azubis des deutschen Stuckateur- und Malerhandwerks derzeit gemeinsam mit israelischen Handwerkern und Studenten Hand an.

Fünf deutsche Azubis packen mit an

"Open for Renovation" heißt das Projekt, dessen Ziel die Komplettsanierung und der Umbau des ehemaligen Max-Liebling-Wohnhauses zum künftigen "White City Center" ist. Mit dabei sind drei Teams zu je fünf Stuckateur-Auszubildenden der Berufsschule und des überbetrieblichen Ausbildungszentrums Leonberg, die jeweils zehn Tage gemeinsam in Tel Aviv leben, Risse am Bauhaus-Gebäude sanieren und den Putz ertüchtigen. Mit dem ersten Stuckateur-Team vor Ort waren auch Alexander Schmidt, Auszubildender beim Stuckateur- und Malerbetrieb Joachim Kopp in Aichhalden sowie Sebastian Ziegler, Auszubildender bei der Kral Mauch GmbH in Dunningen. An der Fassade packte sie tatkräftig mit an: Diese musste mit Tiefengrund und Quarzgrund vorbereitet werden, um anschließend den Oberputz aufbringen zu können. Zusammen mit ihren israelischen Kollegen meisterten die fünf deutschen Azubis alle Aufgaben.

Neben den eigentlichen Sanierungsarbeiten an der Fassade geht es den Veranstaltern, der Sto-Stiftung und dem Bundesministerium des Innern, aber für die jungen Deutschen und Israelis auch noch um etwas anderes: Das gemeinsame Arbeiten auf dem Baugerüst soll dazu beitragen, den jeweils anderen Lebens- und Arbeitshintergrund kennenlernen zu können. Dafür gibt es auch ein mehrtägiges Besuchsprogramm für die Gäste aus Deutschland zu bedeutenden Gedenkstätten und Sehenswürdigkeiten des Landes.

Das künftige "White City Center" ist Teil des Projektes "Netzwerk Weiße Stadt Tel Aviv", das vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat ideell und finanziell unterstützt wird. Nach der Sanierung soll das neue Architekturzentrum als Best-Practice-Beispiele die Weiterentwicklung des einzigartigen baukulturellen Erbes veranschaulichen. Auf dem "YouTube"-Kanal der Sto-Stiftung werden Interviews zum Thema Sanierung des Max-Liebling-Hauses abrufbar sein.

Weitere Informationen: www.sto-stiftung.de