Groß war das Interesse der Eltern nicht nur in dieser Ecke des Ratsaals an der Beschlussfassung des Gemeinderats zu einem innerörtlichen Entwicklungskonzept. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Innerörtliches Entwicklungskonzept für Seedorf in Auftrag gegeben

Dunningen (psh). In der Frage der Sicherheit der Schul- und Kindergartenkinder im Bereich Grundschule, Fit’s und Festhalle in Seedorf tut sich was. Am Montag beschloss der Gemeinderat, die Landsiedlung mit der Erarbeitung eines innerörtlichen Entwicklungskonzepts zu beauftragen. Dabei sollen alle Betroffenen der augenblicklichen, gefährlichen Situation einbezogen werden.

Der Tagungsort der gemeinsamen Sitzung von Gemeinderat und Ortschaftsrat Lackendorf in der Ortschaftsverwaltung Seedorf war ungewöhnlich, ebenso ungewöhnlich war das Interesse. Zahlreiche Eltern und der Leiter der Grundschule, Marcus Streule, waren gekommen, den für sie wichtigsten Tagesordnungspunkt mitzuerleben. Der Gemeinderat musste nämlich darüber beschließen, wie mit dem vorliegenden Bürgerantrag umzugehen sei. Der Antrag hatte, so sehen es einige Eltern, der Verwaltung auf die Sprünge geholfen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Bürgermeister Stephan Kröger ließ keinen Zweifel daran, dass der Antrag rechtmäßig ist und alle Kriterien, die die Gemeindeordnung vorschreibt, erfüllt. Zudem räume der Antrag den Vertrauensleuten der Eltern ein, dies sind Sarah Merz und Michael Merz, ihr Anliegen dem Gemeinderat noch einmal mündlich vorzutragen.

Sarah Merz konnte sich kurz fassen, denn die brenzlige Situation, besonders zu Schulbeginn, sei den Räten ja hinlänglich bekannt. Es herrsche schlicht das Chaos. Eine sinnvolle Lösung sehe sie auf dem sogenannten Maier-Areal, dem Flurstück 100. Sie forderte, bevor etwas auf dem Gelände geschehe, beispielsweise eine Bebauung, solle ein Konzept stehen, um sich nicht mögliche Alternativen zu verbauen. Sie stellte noch einmal klar, dass das Problem nicht nur die Kinder aus Seedorf betreffe, sondern Schüler aus allen drei Ortsteilen.

Michael Merz fügte hinzu, dass sich in dem genannten Bereich die Situation nicht nur zu Schulbeginn-Zeiten verschärfe. Es gebe zu wenig Parkplätze für die Lehrer, die Kursteilnehmer im Fit’s seien beim Ein- und Ausparken, Eltern brächten ihre Kinder zur Schule und manchmal käme auch noch eine Schulklasse vom Turnunterricht aus der Halle. Die Eltern verlangten keinen dreispurigen Busbahnhof, sondern einen asphaltierten Platz auf dem Flurstück 100, um die Gefahr zu verringern und den Schulbussen Raum zum Manövrieren zu verschaffen, stellte er klar. Merz: "Wir wollen nicht gegen ein Gebäude arbeiten, aber das Gelände ist für eine Bebauung eigentlich zu schade." Die Konzeption solle von einem externen Experten entwickelt werden, der neutral an die Sache herangehe.

Markus Holl sah das Problem im Fit’s-Verkehr, deshalb gehöre der Sportverein mit ins Boot. Bürgermeister Kröger regte an, dass alle Betroffenen, also Eltern, Schule, Kindergarten und Sportverein am Konzept mitarbeiten sollten. Helmut Faller fand, dass das Ganze erst einmal mit einer Verkehrszählung beginnen müsse. Wolfgang Gerst ging das Ganze zu langsam: "Die Gefahr ist nach wie vor da." Stephan Kröger machte jedoch geltend, dass ein solches Konzept nicht "von heute auf morgen" zu haben sei.

Der Gemeinderat beschloss schließlich, die Landsiedlung GmbH mit der Ausarbeitung eines innerörtlichen Entwicklungskonzepts zur Verbesserung der Sicherheit in diesem Bereich zu beauftragen. Dies beinhalte auch Überlegungen zur Verlagerung oder Umorganisation der Bushaltestelle an der Festhalle. Bei der Erarbeitung des Konzepts sollen alle Beteiligten mit einbezogen werden.

Dieser Vorschlag war dem Gemeinderat ein einstimmiger Beschluss wert.