Ortschaftsrat: Dundenheimer befürworten Anfrage für Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten
Dundenheim - Erneut war die Bauvoranfrage zum Neubau eines Mehrfamilienhauses im Korbmacherweg in Dundenheim viel diskutiertes Thema im Ortschaftsrat. Letztlich wurde das Vorhaben befürwortet, nun liegt es an der Entscheidung des der Gemeinderats.
Verkehrssituation war der Kritikpunkt
Das Bild zeichnete sich wie bereits in der Sitzung vor rund drei Wochen ab: Zahlreiche Bürger waren in die Dundenheimer Ortschaftsratssitzung gekommen, um ihrem Unmut über den Bauantrag im Korbmacherweg, ein Neubau eines Mehrfamilienhauses mit acht Wohneinheiten, Luft zu machen und ihre Bedenken zu äußern.
Drei Bürger meldeten sich zu Wort, hierbei wurde mehrheitlich die Verknüpfung zum Gemeindeentwicklungskonzept geschaffen, worin festgelegt wurde, dass Wachstum nicht um jeden Preis stattfinden solle. "Neuried soll keine Stadt werden", zitierte ein Bürger und kritisierte, dass die Neurieder damals zwar angehört wurden, aber jetzt alles anders gemacht werde.
Die Verkehrssituation war der Kritikpunkt eines weiteren Bürgers. Durch diesen Neubau würden mehr Fahrzeuge in den Innenbereich gelenkt. Ein weiterer Bürger äußerte zum wiederholten mal – nahezu wortgleich wie in der Sitzung im Februar seine Bedenken.
Weiter kritisierte er, dass beim Vorort-Termin nur drei Ortschaftsräte dabei waren. "Wo waren die restlichen?", monierte er. Hier nahm Ortsvorsteher Hans Mild seine Ratskollegen sofort in Schutz: "Vor Ort dabei waren nur jene, die nicht ortskundig waren. Alle Räte haben sich danach zu einer Sitzung in der Lindenfeldhalle mit dem Planer und dem Investor getroffen." Weiter betonte Mild hinsichtlich des Bauprojekts, dass sich das Dorf und auch der Bedarf verändert hätte.
Verkehrsproblem für Dundenheim
Für eine weitere Bürgerin klinge das Vorhaben, als würde die Gemeinde für den Investor alles ermöglichen wollen. Die Geduld würde strapaziert, wenn überall Wohnblöcke aus dem Boden sprießen. Zudem sei es derzeit bereits so, dass es für Studenten mit Homeschooling zunehmend schwierig hinsichtlich der Internetverbindung sei, auch hier sah sie im Bauvorhaben ein Risiko.
Ortsvorsteher Mild informierte, dass es vor rund zehn Jahren einen Ortschaftsratsbeschluss gab, wonach nun nicht weiter in die Fläche gebaut werden sollte, sondern zunächst Baulücken geschlossen werden sollte. "Die Innenentwicklung sei demnach vorrangig zu betrachten", betonte er.
Für Hermann Fuchs habe der Bauherr die Wünsche des Ortschaftsrats respektiert, weswegen er dem Vorhaben nun zustimmen wolle. "Vor zehn Jahren haben wir den Beschluss gefasst, dass wir keine weiteren Baugebiete zulassen, damit der Ort nicht ausblutet", stellte Fuchs fest. Auch Martin Sunderer bekräftigte den einstigen Beschluss. "Wird eine innerörtliche Entwicklung nicht unterstützt, fallen den Landwirten Flächen weg", gab er zu bedenken
Lediglich Katharina Wegbecher äußerte sich weiterhin gegen das Vorhaben: es würde mit zweierlei Maß gemessen. Weiter sehe sie ein Verkehrsproblem auf Dundenheim zukommen. "Ich bin trotz allem dagegen", so Wegbecher. Letztlich stimmte der Ortschaftsrat bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung dafür, dem Gemeinderat die Erteilung des Einvernehmens zu empfehlen.
Klaus Person vom Neurieder Bauamt gab einen kurzen Überblick über das Bauvorhaben und betonte, dass derartige Vorhaben nicht bei den Investoren beginnen, sondern bei den Bürgern, die ihre Grundstücke möglichst teuer verkaufen wollen.
Er verdeutlichte nochmals, dass sich das Gebäude hinsichtlich des Baukörpers in die Umgebungsbebauung integriert, die Anzahl der Wohnungen sei nicht maßgeblich. "Nach dem Baurecht hat der Antragsteller Anspruch auf einen positiven Bescheid", stellte Person fest, was die kritischen Stimmen aus den Reihen der Zuhörer jedoch nicht akzeptieren wollten.