Hape Kerkeling wurde nach einer Rede in einer jüdischen Gemeinde in Düsseldorf zur Zielscheibe von Anfeindungen. (Archivbild) Foto: IMAGO/Funke Foto Services//SocratesxTassos

Für eine Rede in der Düsseldorfer Synagoge vor einem Jahr hat Hape Kerkeling viel Zuspruch bekommen - aber auch jede Menge anderer Reaktionen, die er „beängstigend“ findet.

Im vergangenen Jahr hielt der Komiker Hape Kerkeling (59) eine Rede bei der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf - anschließend war er Zielscheibe von Anfeindungen. In einer ARD-Dokumentation zu seinem 60. Geburtstag, die vorab beim Film Festival Cologne gezeigt wurde, sagt er dazu: „Für mich persönlich hat das bedeutet: sehr viel Zuspruch von Menschen, die ähnlich denken, der mir sehr viel wert ist und sehr viel wert war. Aber eben nicht nur Zuspruch, sondern auch unvorstellbare Anfeindungen, die ich mir so gar nicht hätte ausmalen können, sodass also auch der Staatsschutz aktiv wurde.“ Das sei „beängstigend“ gewesen. Die Erfahrung bestätigte Kerkeling darin, dass er die Zukunft Deutschlands „leider nicht besonders optimistisch“ einschätzt. 

 

Kerkeling hatte vor einem Jahr eine Laudatio auf die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann gehalten, die in ihrer Heimatstadt Düsseldorf für ihr Engagement gegen Antisemitismus mit der Josef-Neuberger-Medaille geehrt wurde. In seiner Rede in der Düsseldorfer Synagoge sagte der Entertainer unter anderem: „Antisemitismus aber ist keine Meinung, sondern ein Angriff auf die Menschlichkeit.“ Der 90-minütige Dokumentarfilm „Hape Kerkeling - Total normal“ läuft am 9. Dezember - seinem 60. Geburtstag - um 20.15 Uhr im Ersten.