Die Homag-Zentrale in Schopfloch Foto: Homag Group AG

Der Dürr-Konzern in Bietigheim-Bissingen hat mit dem Kauf von rund 2,5 Millionen Homag-Aktien den Anteil an seinem Tochterunternehmen in Schopfloch auf 83,8 Prozent erhöht.

Der Dürr-Konzern hat während der von 3. Januar bis 3. März dauernden Andienungsfrist für Aktionäre der Homag Group AG rund 2,5 Millionen Aktien zum Preis von je 31,58 Euro erworben. Dadurch stieg der Aktienanteil von Dürr an der Homag Group AG von 67,7 auf 83,8 Prozent, wie der Mutterkonzern mitteilt.

 

Der Mittelabfluss für die Übernahme der angedienten Aktien durch Dürr betrug rund 97 Millionen Euro. Das Barabfindungsangebot von 31,58 Euro je Aktie an die Homag-Aktionäre ist mit dem Ablauf der Andienungsfrist verfallen.

Im Dezember 2024 hatte das Oberlandesgericht Stuttgart ein Barabfindungsangebot von 31,58 Euro je Stückaktie für die Homag-Aktionäre für angemessen erklärt. Die rechtskräftige Entscheidung beendete einen seit 2015 andauernden Rechtsstreit.

Aktionäre strengen Spruchverfahren an

Homag-Aktionäre hatten damals ein Spruchverfahren angestrengt und gegen die von Dürr ermittelte Barabfindung von 31,56 Euro je Aktie sowie die ebenfalls von Dürr festgelegte Garantiedividende von 1,18 Euro je Aktie (brutto) geklagt. Daraufhin erhöhte das Landgericht Stuttgart im Jahr 2019 beide Werte geringfügig; die Barabfindung stieg um zwei Cent und die Garantiedividende um einen Cent. Diese Entscheidung bestätigte der Beschluss des OLG Stuttgart letztinstanzlich.

Mit Bekanntgabe der OLG-Entscheidung im Bundesanzeiger begann am 3. Januar die gesetzlich vorgeschriebene zweimonatige Andienungsfrist. Bis 3. März war Dürr verpflichtet, von Homag-Aktionären angediente Aktien für 31,58 Euro je Stück zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu erwerben. Dürr hat in diesem Zeitraum rund 2,5 Millionen Aktien erworben und seinen Anteil an Homag auf 83,8 Prozent erhöht.

Dürr-Finanzvorstand begrüßt Gerichtsentscheidung

Aufgrund von Bearbeitungszeiten bei den Depotbanken könne es noch zu leichten Anpassungen kommen, heißt es weiter. Nach Ablauf der Frist endete das Barabfindungsangebot. Seither bestehe für Dürr keine Verpflichtung mehr, angediente Aktien zu erwerben. Homag-Aktionäre, die ihre Aktien nicht angedient haben, erhalten weiterhin eine jährliche Garantiedividende von 1,19 Euro (brutto) je Aktie, so Dürr.

Dietmar Heinrich, Finanzvorstand der Dürr AG, begrüßte die Entscheidung des OLG Stuttgart: „Der Beschluss schafft Rechtssicherheit und bestätigt im Wesentlichen die von uns ermittelten Werte für Barabfindung und Garantiedividende. Auf die Andienung der Homag-Aktien waren wir gut vorbereitet, da wir entsprechende Liquiditätsreserven vorgehalten haben. Zudem profitieren wir davon, dass durch die Andienung der Aufwand für die jährliche Dividendenzahlung sinkt.“