Die neue Monographie „Otto Dünkelsbühler. 1898 – 1977. Reise zum Licht. Malerei und Grafik“ von Dr. Ingrid von der Dollen Foto: Julia Glanzmann

Es ist eine neue Monographie über DEN Nagolder Maler entstanden: Otto Dünkelsbühler

„Otto Dünkelsbühler malte anders – er malte das, was nicht in Mode war“, sagt Dr. Ingrid von der Dollen, Kunsthistorikerin und Autorin des neu herausgegeben Buches „Otto Dünkelsbühler. 1898 – 1977. Reise zum Licht. Malerei und Grafik“.

Otto Dünkelsbühler hat einen großen Teil seines Lebens in Nagold gelebt und gearbeitet. Oberbürgermeister Jürgen Großmann freut sich über das neue Werk: „Mit der ersten Monographie zu seinem Lebenswerk aus der Feder von Ingrid von der Dollen, einer ausgewiesenen Kennerin der Malerinnen und Maler der „Verschollenen Generation“, liegt nun ein wichtiger Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte unserer Stadt und ihrer Region vor.“

Die Monographie ist der 13. Band der Reihe „Expressiver Realismus – Bildkunst der „verschollenen Generation“, den Ingrid von der Dollen verfasst hat. Der bildhafte Ausdruck „verschollene Generation“ geht auf Rainer Zimmermann zurück, der denen eine Begrifflichkeit gab, die durch das Raster der Kunstgeschichte fielen und erst nach dem verhängten Malverbot der Nationalsozialisten sich wieder der Kunst widmen konnten.

Er fand Inspiration in der Natur

In der Monographie mit vielen Fotografien der Werke wird die Entwicklung des Künstlers deutlich, der seine Inspiration in der Natur fand. Die „Reise zum Licht“ zeige sich bei ihm sowohl im vermehrten Einsatz hellerer Farben als auch in einer philosophischen Erkenntnis, so Ingrid von der Dollen. Man finde bei ihm eine ganze Bandbreite: „Interessant ist, dass Otto Dünkelsbühler auch kubistische Werke hat.“

Dünkelsbühler hat sich im Laufe seiner Entwicklung immer wieder selbst reflektiert und autobiografische Schriften verfasst. „Damit konnte ich nach der Lektüre gut arbeiten“, sagt von der Dollen. „Er hat sehr plastisch formuliert“.

NS-Zeit war eine Zäsur für Dünkelsbühler

Eine Zäsur in seinem Schaffen war die Zeit des Nationalsozialismus. Dünkelsbühler floh nach Nagold, sah in der Kleinstadt einen Rückzugsort. „Hier stand er noch mehr unter Beobachtung als in der Metropole“, sagt von der Dollen. Dennoch lebte und wirkte er bis zu seinem Tod in Nagold, unternahm aber zahlreiche Malreisen.

Seit 2019 gibt es die Otto Dünkelsbühler Stiftung, die von seinem Sohn Gaspard Dünkelsbühler ins Leben gerufen wurde. Ihr Ziel ist es, die Kunstwerke von Otto Dünkelsbühler zu erhalten und zu bewahren. Im Museum im Steinhaus sind einige Werke im Otto-Dünkelsbühler-Kabinett zu sehen.

Auch die Monographie geht auf die Initiative von Gaspard Dünkelsbühler zurück, der die neue Publikation auch finanziell ermöglicht hat. Ingrid von der Dollen stand in engem Kontakt mit Konstanze Hirt und Gaspard Dünkelsbühler. „Sie waren wunderbare Quellen, weil sie die Werke zum Teil selbst haben entstehen sehen.“

Die Publikation ist im Nagolder Rathaus, Telefon: 07452/6810, zum Preis von 18 Euro erhältlich.