Seit Anfang September konnte man beim Snackautomaten in Geislingen die Dubai-Schokolade kaufen. So früh hatte kaum ein anderer Anbieter im Umkreis die Schokolade. Doch ausverkauft ist sie schon längst nicht mehr, Betreiber Teoman Sönmezer erzählt.
Gefüllt mit „Engelshaar“ und grüner Pistaziencreme: Die Dubai-Schokolade wurde in diesem Jahr zur absoluten Hype-Süßigkeit.
Selbst die Zutaten, um die Schokolade herzustellen waren mehrere Wochen lang ausverkauft. In Kürze kann man die Schokolade auch in einigen Supermarktketten kaufen.
Auch der Snackautomat in Geislingen konnte von dem Medienrummel profitieren. Etwa 20 Euro waren Konsumenten anfangs bereit, für einen Biss von der „Trend-Schokosünde“ zu zahlen.
Teoman Sönmezer hat eine Marktlücke entdeckt
Der 28-jährige Unternehmer Teoman Sönmezer hat vor etwa zwei Jahren seinen ersten Snackautomaten gekauft. Mittlerweile stehen seine Automaten an acht Standorten, darunter Sulz, Oberndorf, Vöhringen, Bergfelden, Dornhan, Horb und Geislingen.
Der Vöhringer hat Wirtschaftsingenieurwesen in Konstanz studiert. Für sein Auslandssemester lebte der gebürtige Vöhringer einige Monate in Michigan.
In dem US-Bundesstaat wurde er auf die vielen Automaten aufmerksam und erkannte dabei den Bedarf: „So etwas wie ,Spätis‘ gab es hier in der Umgebung zu der Zeit auch kaum“, äußert Sönmezer.
Im vergangenen Jahr waren die Chips „Takis“ in allen sozialen Medien. „Da habe ich von dem Trend auch durch Instagram und Tik-Tok mitbekommen und direkt meine Automaten damit befüllt. Die waren daraufhin andauernd ausverkauft“, erklärt der 28-Jährige.
„Am besten verkaufen sich Produkte, die Supermärkte noch nicht in ihr Sortiment aufgenommen haben. Bei den Takis haben sie relativ lange gebraucht, deswegen konnte ich den ganzen Sommer lang von dem Hype profitieren“, berichtet der Vöhringer.
Sönmezer bestückte seine Automaten schon seit dem 4. September mit Dubai- Schokolade. Damals noch zum stolzen Preis von 20 Euro für eine Tafel.
Dennoch: Die Dubai-Schokolade war über Wochen hinweg ausverkauft. „Die Leute standen vor meinen Automaten Schlange und haben gewartet bis ich sie wieder auffülle. In meine Automaten passen nur acht Tafeln in eine Reihe, also musste ich direkt wieder umdrehen und daheim neue Schokolade holen“.
Dubai-Schokolade ist nicht mehr so nachgefragt wie im September
Sönmezer erzählt von einer Situation die ihm vor einigen Wochen passiert ist: „Mich hat ein Mann angerufen, er meinte, dass seine Frau schwanger sei und Gelüste nach Dubai-Schokolade hat und fragte, ob diese aktuell an meinen Automaten verfügbar sei. Er ist dann extra für die Schokolade von Rastatt hier her gefahren“, sagt er und lacht.
Doch leergekaufte Automaten finden Verbraucher schon seit Wochen nicht mehr vor. Ist der Hype vielleicht schon vorbei?
Teoman Sönmezer vermutet: „Sobald die Supermärkte die Produkte anbieten, ist es eigentlich schon zu spät. Der Trend hat sich zwei Monate wirklich gut gehalten, aber jetzt sollte man nach neuen Ausschau halten.“
So gut wie anfangs verkauft sie sich also nicht mehr. Doch Sönmezer ist sich sicher: „Der nächste Trend kommt bestimmt“.
Community darf selbst entscheiden
Er selbst ist ebenfalls aktiv auf Instagram und Tik-Tok und gibt seiner Community so die Möglichkeit zur Mitbestimmung – zum Beispiel bei Wunschprodukten oder der Standortwahl seiner Automaten. „Und natürlich probiere ich die Produkte auch selbst bevor ich es in die Automaten packe, damit ich mir auch ein eigenes Bild machen kann“, verrät der 28-Jährige.