DTM statt Formel 1: Timo Glock feiert bei Saisonauftakt an diesem Wochenende in Hockenheim sein DTM-Debüt im BMW M3.

Stuttgart - Die ehemaligen Formel-1-Piloten Ralf Schumacher und David Coulthard haben dem Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) als Fahrer Lebewohl gesagt, doch die populäre Rennserie muss in diesem Jahr deshalb nicht auf einen Veteranen aus der Königsklasse verzichten: Timo Glock feiert bei Saisonauftakt an diesem Wochenende in Hockenheim sein DTM-Debüt im BMW M3.

„Es ist schon komisch, da habe ich eigentlich ziemlich viel Motorsport-Erfahrung – und jetzt bin ich doch noch mal ein Anfänger. Irgendwie witzig“, sagte der 30-Jährige im Gespräch mit den „Stuttgarter Nachristen“ und sieht sich dabei im Nachteil gegenüber den deutlich jüngeren Debütanten Marco Wittmann (BMW), Pascal Wehrlein und Daniel Juncadella (beide Mercedes): „Diese Jungs haben es einfacher. Sie besitzen den Vorteil, dass sie aus der Formel 3 kommen“, sagte Glock dem Blatt, „da ist der Umstieg deutlich einfacher, ein Formel-3-Auto kommt von der Leistung und der Aerodynamik einem DTM-Fahrzeug wesentlich näher. Da muss man seinen Fahrstil wenig umstellen.“

Dass der BMW-Neuzugang die Galerie der ehemaligen Formel-1-Piloten in der DTM fortsetzt, ist für ihn keine Überraschung. „Klar, dass der eine oder andere Formel-1-Fahrer mitmischt. Es ist doch nur verständlich, dass sich ein Rennfahrer nach der Formel 1 die beste Rennserie sucht“, sagte Glock, „und die DTM ist eine echte Alternative. Ich sehe das positiv für das Image der DTM: Wenn eine andere Serie attraktiver wäre, würden die Piloten dorthin wechseln.“

Daher würde der 91-malige Grand-Prix-Starter auch nie die DTM als „Altersheim für Formel-1-Piloten“ bezeichnen. Dass prominente Namen die Attraktivität der Serie bei Fans, Medien und Sponsoren erhöhen, streitet Glock deshalb keinesfalls ab – jedoch sieht er seine Verpflichtung nicht als Marketing-Schachzug. „Ich bin bestimmt keine Marketing-Maßnahme. Ich bin Rennfahrer, ich konzentriere mich aufs Sportliche.“

Für sein erstes DTM-Rennen hat sich der Wahl-Schweizer ein nicht ganz anspruchsloses Resultat gesteckt: „Ich würde mich freuen, wenn ich zum Saisonauftakt an die top Ten rankommen würde. Das ist ein hohes Ziel.“