Der Sieger des zweiten Saisonlaufs der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM), Mattias Ekström (links), und der Dritte Gary Paffett nehmen am Sonntag bei der Siegerehrung eine Sektdusche. Foto: dpa

Zum Auftakt bietet die DTM zwei packende Rennen mit zahlreichen Überholmanövern auf dem Hockenheimring. Audi erlebt ein perfektes Wochenende, Mercedes freut sich über ein starkes Comeback.

Hockenheim - Titelkandidat Mattias Ekström hat Audi mit dem 20. DTM-Sieg seiner Karriere ein perfektes Auftaktwochenende ins Deutsche Tourenwagen Masters beschert. Einen Tag nach dem Erfolg von Markenkollege Jamie Green dominierte der Schwede am Sonntag das längere der beiden Rennen auf dem Hockenheimring. „Ich hatte von Anfang bis Ende Spaß“, sagte Ekström. Rang zwei ging in Edoardo Mortara an einen weiteren Audi-Piloten. Der Italiener übernahm mit 30 Zählern zudem die Führung in der Gesamtwertung.

Gary Paffett belohnte sich und Mercedes für eine tolle Aufholjagd mit Rang drei. „Ich war sehr enttäuscht nach dem Qualifying, als ich für eine Kleinigkeit nach hinten versetzt wurde. Aber das Rennen war perfekt, wir sind super gefahren im Regen“, sagte der Engländer. Mercedes ist nach einer schwachen Saison 2014 wieder konkurrenzfähig. Bester BMW-Fahrer war Martin Tomzcyk auf Platz vier, mit dem Paffett tags zuvor noch aneinandergeraten war und der ihn als „Idiot“ beschimpfte.

Am Samstag dominierte Jamie Green das Rennen von der ersten bis zur letzten Runde und sicherte sich einen souveränen Start-Ziel-Sieg vor den beiden Mercedes-Wagen von Pascal Wehrlein und Paul di Resta. Am Sonntag dagegen konnte Greens Audi-Kollege Mike Rockenfeller seine Pole Position bei noch trockener Strecke nicht mal bis zu ersten Kurve verteidigen. Nach einer Runde war der Champion von 2013 gar schon auf Rang vier zurückgefallen, das Rennen beendete er auf Platz sechs.

Im Rennen am Sonntag hatte sich zwischenzeitlich Titelverteidiger Marco Wittmann im BMW die Führung geschnappt, doch Ekström war schneller und übernahm nach wenigen Runden die Spitzenposition. Hinter dem Duo folgten im Paket Mortara, Rockenfeller und Tomczyk. Der BMW-Fahrer hatte tags zuvor mit einem Verbremser sich selbst und zwei Mercedes aus dem Rennen genommen und Paffett damit massiv verärgert.

Boliden am Sonntag besser in Fahrt

Weil der Champion von 2005 nach der Qualifikation eine Strafe kassierte und von Rang 23 begann, trennten Paffett und Tomczyk am Start 16 Plätze. Doch Paffett zeigte großen Motorsport und hing zehn Minuten vor dem Ende an Tomczyks Stoßstange. Das Duell um Rang drei war packend - mit dem besseren Ende für den Briten.

Auffällig: Gab es im kürzeren Auftaktrennen noch reihenweise Berührungen und Ausfälle schon in den ersten Minuten, hatten die Fahrer in der Variante 60 Minuten plus eine Runde ihre Boliden am Sonntag deutlich besser unter Kontrolle. Von den bei Tourenwagen üblichen Remplern abgesehen blieb alles friedlich. Nach einem Viertel der Rennzeit kam der angekündigte Regen - und aus der Spitzengruppe wechselten Mortara und Wittmann ihre Reifen als erste. Das lohnte sich. Mortara übernahm die Führung von Ekström, Wittmann hielt Tomczyk hinter sich. Aber Ekström hatte das klar schnellste Auto im Feld und holte sich die Führung zurück.

An der Spitze tat sich danach kaum noch etwas, Ekström war zu schnell für die Verfolger. Dahinter sorgten aber zahlreiche Überholmanöver für Unterhaltung. Am Ende kam Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock im BMW auf Rang zehn, Wehrlein sammelte als Achter ebenfalls Punkte.

Rookie Lucas Auer erlebte dagegen ein Premierenwochenende zum vergessen. Samstag der Unfall mit Tomczyk, Sonntag verbremste er sich in der Aufwärmrunde vor dem Start und rutschte mit seinem Mercedes in den Reifenstapel. Motorsportchef Toto Wolff reagierte darauf in der Box mit einer wütenden Geste. Auch Auers Onkel, Formel-1-Größe Gerhard Berger, fand das gar nicht witzig: „Das ist ein wichtiges Rennen, ein großes Rennen, da darf so etwas nicht passieren.“