Spatenstich für die neue Produktionshalle, die sich nahtlos an die bestehende Halle anfügen wird. Foto: Thomas Fritsch

Die Infinex Group hat am Standort Haiterbach mit dem Bau einer Produktionshalle mit 5500 Quadratmetern begonnen. Damit konzentriert das Unternehmen seine Tätigkeit aus ökologischen, logistischen und Kostengründen wieder in der Kuckucksstadt.

Infinex feierte am Montagvormittag seinen mittlerweile vierten Spatenstich am Standort im Industriegebiet Haiterbach. Dieser ist für eine neue Produktionshalle mit 5500 Quadratmetern. Und es werde der letzte auf dieser Fläche sein, „denn dann ist das Grundstück voll“, sagte der Geschäftsführer der auf Kunststoffverarbeitung spezialisierten Firmengruppe, Martin Hartl. Gleichwohl werde es nicht der letzte Spatenstich sein.

 

Hartl machte deutlich, dass der Neubau auch durch den Druck zur Optimierung des Unternehmens getrieben sei. „Infinex sieht sich großen Herausforderungen gegenüber“, sagte Hartl und benannte die Energiekrise als eine Ursache. Es seien Herausforderung, die man so noch nicht gekannt habe. Neben der Energie mache auch die Inflation die Prozesse und Produkte teurer – mit entsprechenden Rückmeldungen von der Kundenseite.

Geschäftsführer Martin Hartl stellt das Projekt vor. Foto: Thomas Fritsch

Auch merke man bei den Produkten, dass die Bautätigkeit merklich abgenommen habe.

Logistik sei ein großes Thema für Infinex. Ein ökologisches, aber auch eines mit Blick auf die Kosten. Deshalb wolle man das Unternehmen wieder am Standort Haiterbach konzentrieren, nachdem man 2015 nach Horb gezogen sei, weil man seinerzeit „schnell etwas machen“ wollte. Ein Teil der Anlagen habe man bereits aus Horb zurückgeholt, erklärte der Geschäftsführer.

Pläne aus 2014 überarbeitet

Der jetzt begonnene Neubau hatte einen längeren Anlauf. Man habe die Planung aus dem Jahr 2014 ausgegraben und noch mal überarbeitet. Die die zweischiffige Stahlhalle mit eine Fläche von 5500 Quadratmetern und rund 50 000 Kubikmetern werde sich nahtlos an die Bestandshalle anfügen. Heizen werde man mit der Abwärme der Maschinen – ein Konzept, das schon bisher genutzt wird.

Den Strom einer Photovoltaikanlage auf dem Dach mit 950 kWp Leistung werde dem Eigenverbrauch dienen. Außerdem werde man eine Sprinkleranlage für den gesamten Standort installieren, um den Brandschutz zu verbessern.

2,5 Millionen Euro für neue Anlagen

Die Investitionen bezifferte Hartl auf zehn Millionen Euro ohne technische Ausstattung. Hinzu kämen nämlich noch rund 2,5 Millionen Euro für neue Anlagen.

Die Bauzeit ist bis Oktober angesetzt. Ab November soll die Infrastruktur geschaffen werden und im Januar 2024 alles starten. „Für Infinex ist das eine große Chance und ein Meilenstein in der Unternehmensentwicklung“, sagte Hartl und unterstrich, dass man sich der Region verbunden fühle.

„Sie schreiben an der Erfolgsgeschichte weiter“, sagte Haiterbachs Bürgermeister Andreas Hölzlberger. Wenn nun die 45 000 Quadratmeter bebaut seien, habe Infinex auf weiteren Grundstücken noch 17 000 Quadratmetern zur Verfügung.

„Wir wissen, was wir an den Unternehmen im Industriegebiet haben“, sagte Hölzlberger und sprach von einem homogenen Wirtschaftsstandort zusammen mit dem angrenzenden Landkreis Freudenstadt. Infinex sei dabei eines der Vorzeigeunternehmen in der Region.

Bauantrag zurückgezogen

Hölzlberger ging auch auf die Vorgeschichte des Bauprojekts ein, die in der Anfangszeit des geplanten Neubaus darin mündete, dass das Unternehmen einen Bauantrag zurückzog und eben Räume in Horb bezog.

Baugenehmigungen müssten schneller möglich sein sagte Hölzlberger und nahm für die Verwaltungsseite mit, dass man auch bei Behörden öfter nachfragen müsse, ob tatsächlich alles funktioniere.