Der bunte Schmuck der Narren flattert in Waldmössingen im Sturm. Foto: Wegner

Von „viel Druck“, spricht Waldmössingens Zunftmeister Manuel Häring, die „die Verlautbarungen von unserem Landesvater Winfried Kretschmann“ am Freitag auf ihn ausgeübt hätten.

Schramberg-Waldmössingen - Zunächst, so berichtet Häring, hätten ihn "viele Anfragen von Mitgliedern erreicht", die am Freitag sofort hätten wissen wollen, ob die Narrenzunft Waldmössingen nun doch einen Kinderumzug am Fasnetssamstag, 26. Februar, und einen Fasnetsumzug am Sonntag, 27. Februar, durchführen werde. Fakt sei aber, so betont Häring sei, dass eine Anpassung der Corona-Verordnung nicht vor Mittwoch, 23. Februar zu erwarten sei, und dass der Fachbereich für Recht und Sicherheit der Stadt Schramberg Ende vergangener Woche noch nicht einmal darüber informiert gewesen sei, mit welchen Auflagen so ein Umzug überhaupt durchgeführt werden könne.

Pro-forma-Antrag für Straßensperrung

"Nichtsdestotrotz habe ich noch am Wochenende pro forma einen Antrag auf eine verkehrsrechtliche Anordnung beim Fachbereich für Recht und Sicherheit gestellt." Gleichzeitig habe er seine Mitstreiter am Wochenende gefragt, ob eine Durchführung der Umzüge zu stemmen sei. "Heute Morgen habe ich dann eine Antwort von der Stadt Schramberg bekommen. Gemäß Aussage von Cornelia Penning von der Abteilung öffentliche Ordnung habe wohl am Freitag die Arbeitsgemeinschaft Fastnacht vom Gemeinde- und Städtetag Baden-Württemberg nochmals getagt und es gelte, dass für Umzüge die Zugangskontrolle in der Verantwortung des Veranstalters liege."

Nicht die Kapazitäten für Sicherheits- und Hygienekonzept

"Weil aber beide Umzüge in Waldmössingen normalerweise auf den zwei Hauptzufahrtsstraßen stattfinden, ist es uns – wie bestimmt vielen anderen Narrenzünften – nicht mehr möglich, in so kurzer Zeit ein umfassendes Sicherheits- und Hygienekonzept zu erstellen. Wir haben auch nicht die Kapazitäten, für einen solchen großen Verkehrsraum Absperrungen aufzustellen und mit unserer kleinen Mannschaft den Zugang zu kontrollieren." Ebenfalls sieht Häring es auch nicht als möglich an, eine alternative Umzugsstrecke zu finden, wo so ein Konzept eher umsetzbar sein könnte. Darüber hinaus könne der Narrenzunft gar niemand garantieren, "dass wir überhaupt innerhalb von einer Woche die Genehmigung für eine verkehrsrechtliche Anordnung bekommen."

"Uns hilft es nicht mehr"

Inwiefern es sein kann, dass einzelne Narrenzünfte im Landkreis schon am Samstag ein komplett fertiges Konzept und auch alle erforderlichen Genehmigungen haben, wenngleich es noch am Donnerstag hieß, dass Umzüge nicht stattfinden könnten, darüber könne er nur spekulieren. "Uns hilft es tatsächlich nicht mehr", sagt er zu den gelockerten Corona-Vorgaben.

Fahnenhissen und Kinderball jetzt unter 3G

Durch die neuen Corona-Vorgaben des Landes ändert sich aber nun auch in Waldmössingen etwas, sagt Häring: Die für den Donnerstag, 24. Februar, und Samstag, 26. Februar, geplanten Veranstaltungen, namentlich Fahnenhissen und Schlüsselübergabe sowie Kinderball, finden unter 3G statt und nicht wie bislang geplant mit 2G-Regel.