Vor dem Start der Drohne montiert Alexander Galm die Flügel. Foto: Wegner

Mit einer Drohne, so hatte Schenkenzells Bürgermeister Bernd Heinzelmann, vermeldet, werden diese zum Abschluss der Felssanierungsarbeiten im Vortal vermessen. Dafür war am Donnerstag ein Fachbüro aus Mosbach vor Ort.

Schenkenzell-Kaltbrunn - "Das ist eigentlich gar nicht mehr so außergewöhnlich", sagt Joachim Hilser von der Straßenbauverwaltung des Landkreises Rottweil zu dieser Art von Vermessung einer Baustelle zwecks anschließender Abrechnung. Auch bei der Sanierung der Kreisstraße von Sulgen nach Schönbronn im vergangenen Jahr sei dies so gemacht worden – erleichtere aber das Prozedere ungemein, weil die Luftaufnahmen direkt über die einzelnen Karten gelegt werden könnten und so alles einfacher werde.

Überall wird die Befliegung allerdings nicht eingesetzt. Aber am Donnerstag war das Fachbüro Schwing und Neureiter nicht nur im Schenkenzeller Vortal für das bauausführende Unternehmen Sachtleben Mining unterwegs, sondern auch schon zuvor zur Vermessung von erfolgten Arbeiten im Bereich Lauterbach, wie Hilser sagt.

Vorarbeiten erforderlich

Ganz allein nur digital und per Befliegung geht eine solche Vermessung aber nicht vonstatten. So müssen bevor die Drohne – deren Einsatz aufgrund der Größe bei der Gemeinde angezeigt wurde und für die eine Flugbefähigung vorhanden sein muss – überhaupt sinnvoll aufsteigen kann, zunächst per Spraydose Markierungspunkte angebracht werden. Und das nicht nur auf der Straße, sondern auch im Gelände. Also heißt es für die Mitarbeiter von Sachtleben und dem Vermessungsbüro zunächst einmal an den ausgemessenen Punkten leuchtend rote Kreuze zu setzen und diese zu nummerieren, damit anschließend die Zuordnung möglich wird.

Die eigentliche Befliegung ist anschließend schnell erledigt: Am jeweiligen Felsen mit der Drohne in die Höhe, die erforderlichen Aufnahmen gemacht und weiter zum nächsten Objekt.

Immer wieder Unterbrechungen

Er sei froh darüber, dass das Projekt im Vortal jetzt beendet sei, sagt Joachim Hilser. Dadurch, dass immer wieder Mitarbeiter des ausführenden Unternehmens zu dringenderen Felssicherungsarbeiten beispielsweise an der Bundesstraße 31 durch das Höllental zwischen Freiburg und Titisee hätten abgezogen werden müssen, hätte sich die Maßnahme etwas verzögert. "Und die Maßnahme im Vortal war halt die, bei der der Verkehr am wenigsten beeinträchtigt war", hatte Hilser vor wenigen Wochen erklärt, warum dort Verzögerungen am ehesten in Kauf genommen werden konnten. Zwischenzeitlich war zum Schutz eine Betonwand am Straßenrand aufgestellt, der Verkehr konnte ungehindert fahren. Und die Stellen, bei denen Gefahr im Verzug geherrscht hatte, "sind schon lange gesichert", erinnert Hilser.

Polizei alarmiert

Positiv, so sagt der Landkreisvertreter, sei auch, dass die ganzen Arbeiten ohne Unfall vonstatten gegangenen seien. Während die meisten Betroffenen auch die jeweiligen Sperrungen hingenommen hätten, berichtet er aber auch von unschönen Begegnungen mit Fahrradfahrern, die es nicht verstanden hätten, dass sie die jeweilige Gefahrenstelle nicht durchqueren durften. Das sei so weit gegangen, dass ein Mitarbeiter des Bauunternehmens von einem Radfahrer tätlich angegriffen worden sei und die Polizei habe geholt werden müssen.

Buswartehäuschen steht wieder

Mittlerweile ist auch das bislang steinschlaggefährdete Buswartehäuschen wieder aufgestellt – das Dach aber derzeit noch mit einer Schutzplane abgedeckt. Kurz vor Weihnachten hatte der Landkreis die Freigabe erteilt, dass das Häuschen wieder an seinen alten Platz zurückkehren kann.

Jetzt geht’s an die Bachmauern

Dass mit dem derzeitigen Ende der Felssanierung der Verkehr in diesem Jahr wieder problemlos durchs Vortal rollen kann, diese Vorstellung bremst Bürgermeister Bernd Heinzelmann. So stünden gleich mehrere Bachmauern – davon zwei größere – zur Sanierung an. Da werde es erneut Zeiten mit Vollsperrung geben, sind sich die Verantwortlichen sicher.

Drei Bachmauern schadhaft

Bei dem bereits für 2019 geplanten Vorhaben handle es sich um drei schadhafte Bachmauern infolge von Setzungsbewegungen durch Straßendruck mit Längen von 32 Metern, 40 Metern und 60 Metern. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, hatte Bürgermeister Bernd Heinzelmann im Februar bereits angekündigt. Zwei Abschnitte, so Heinzelmann, befänden sich zwischen Schenkenzell und Vortal, beim Pumpwerk Mauresbühl gegenüber der Abzweigung ins Gewann "Gallenbach" und zwischen "Brestental" und Vortal. Die Gesamtkosten liegen laut Information von MdL Stefan Teufel (CDU) vom Donnerstag bei 1,8 Millionen Euro.

Ein Tag Sperrung wegen Deutschland-Tour

Zumindest an einem Tag, Sonntag, 28. August, wird die Straße ebenfalls gesperrt sein. Bei der Etappe der Deutschland-Tour für Rennrad-Profis, die an diesem Tag durch Schiltach, Schenkenzell und Vortal weiter nach Reinerzau, Schömberg und Freudenstadt zum Etappenziel Stuttgart führt, beginne die Etappe zwar in Schiltach, gehe aber mit einem sogenannten fliegenden Start auf der B 294 auf Höhe des Schlosshofs unterhalb der Schenkenburg erst richtig los.