Ein 19-Jähriger wurde in St. Georgen auf frischer Tat ertappt, als er Drogen verkaufte. Foto: © Witthaya – stock.adobe.com

Wo sich normalerweise Jungen und Mädchen zwischen dem Unterricht aufhalten, sich etwa von einer anstrengenden Mathestunde erholen, vertickt ein 19-Jähriger Gras und Kokain. Was unfassbar klingt, hat sich so in St. Georgen, genauer gesagt auf dem Schulhof der Rupertsbergschule, abgespielt.

St. Georgen - Wie Pressesprecher Jörg-Dieter Kluge auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt, haben Beamten des Polizeireviers St. Georgen bereits Anfang März einen jungen Mann beim Dealen erwischt. Dass er auf frischer Tat ertappt wurde, ist einem aufmerksamen Bürger zu verdanken. Er beobachtete die Szenerie und verständigte die Polizei.

Gegen 16.30 Uhr kam es laut Kluge am 2. März zum Zugriff, in Folge dessen der 19-Jährige durchsucht wurde. "Es wurde eine Tüte Marihuana und 500 Euro Scheingeld in kleiner Stückelung gefunden", so der Sprecher.

Drogen und Waffen gefunden

Die Polizei nahm den 19-Jährigen daraufhin fest. "Nach Rücksprache mit dem Richter wurde dann auch sein Zuhause durchsucht", erklärt er. Der weitere Fund: 400 Gramm Marihuana, 57 Gramm Kokain sowie ein Teleskopschlagstock und eine Schreckschusswaffe. Wie viel Geld der Dealer in seiner Wohnung hatte, ist nicht bekannt. Aber, so Kluge: "Allein das Kokain hat einen ordentlichen Straßenwert." Laut Kluge liegt dieser bei 7500 Euro.

Mit der Pistole habe sich junge Mann in der Öffentlichkeit ablichten lassen. Gegen ihn ermittelte die Polizei wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz.

Doch trotz der Drogen und Waffen ordnete der zuständige Richter keine Untersuchungshaft an. Die Polizei musste den 19-Jährigen also laufen lassen, bis ihm der Prozess gemacht wird. "Der Mann ist nach wie vor auf freiem Fuß", bestätigt Kluge. Ob jemand in Untersuchungshaft müsse, hänge immer von der Entscheidung des Richters ab. "Da kommt es auch darauf an, wie hoch die beschlagnahmten Mengen sind und ob der Täter einschlägig vorbestraft ist."

Die Festnahme des Dealers habe die Polizei erst jetzt bekannt gegeben, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden. Immerhin ein Aspekt mildert das Drogengeschäft auf dem Schulhof etwas ab. Denn im Hinblick auf den Tatort betont Kluge: "Um diese Zeit war natürlich kein Schulbetrieb."