Endlich: das neue Einsatzfahrzeug des DRK Tannheim mit neuestem Stand der Technik. Foto: Willi Zimmermann

Das DRK Tannheim ist glücklich über das neue Einsatzfahrzeug. Doch der Weg dahin, war holprig.

Es war fast ein Blaulicht-Drama, wie aus dem launigen Grußwort-Protokoll von Bereitschaftsleiter Oliver Neugart beim Festakt hervorging.

 

„Am 16. Mai 2021 dachten wir, wir fahren zu einem Einsatz. Leider war das erste Hindernis unser eigenes Garagentor. Das war wohl noch nicht ganz offen“. Schaden? Über 10 000 Euro. Aber wir haben alles günstig reparieren lassen. „Wenn man’s weiß, sieht man’s noch“.

Dann ging’s los mit der Fahrzeugsuche. Das Problem beim ersten Angebot: Ford hatte beschlossen, „dass Autos bauen eigentlich überbewertet ist“. Modellumstellung, Corona, Lieferengpässe, kurz: Der bestellte Transit kam einfach nicht. Monatelang hieß es: Liefertermin? Demnächst. Oder später. Oder … wer weiß? „Es war nie klar, ob wir ein Fahrzeug kriegen“, war bei Oliver Neugart die innere Anspannung auch jetzt noch zu spüren.

Alles gut? Nein

Im Februar 2024 reichte es dann: Der Vorsitzende Peter Schlenker und Bereitschaftsleiter Oliver Neugart fuhren zum Autohaus, mit ernstem Blick und Kaffeeentzug. Und siehe da, zwei Wochen später stand das Auto dann plötzlich in Villingen auf dem Hof, ohne dass das Autohaus etwas davon wusste. Dann ging’s zum Innenausbauer ins Kinzigtal. Alles gut? Natürlich nicht. Beim TÜV hieß es plötzlich: „Die Papiere sind für einen Ford Kuga“. Kuga? Leute, wir wollen mehr Platz, nicht weniger. Dann die Zulassung. Überraschung. Neue Abgasnorm, Auto nicht zulassungsfähig. Ford musste eine Sondergenehmigung beim Kraftfahrtbundesamt für genau 30 Fahrzeuge beantragen. „Wir waren eins davon“.

Selber angepackt

Außerdem, ohne jegliche Eigenleistung ging es trotzdem nicht. Die technisch versierten Dirk Keller und Jan Werneck mussten nochmals über 50 Stunden in den Ausbau des Kofferraums stecken, auch günstig dank guten Verknüpfungen zu Material liefernden Firmen.

Dann, endlich alles durch? Denkste. Der schöne neue MTW darf 400 Kilo weniger ziehen als der alte. „Logisch, oder?“ Also: Noch ein Gutachten, nochmals zur Zulassungsstelle. „Und, am 12. Dezember 2024 war es dann soweit. Wir hatten ein Auto“, zeigte er sich glücklich.

„Unser neuer MTW ist größer, sicherer, hat Rückfahrkamera, Navigation und sogar Platz für unsere Einsätze in Wolterdingen“, denn das ist einsatzrechtlich ja quasi Ausland. Eine Woche später war der erste Einsatz, bis heute über ein Dutzend.

In diesem Sinne: „Allzeit gute Fahrt, wenig Kratzer, und nie wieder Kontakt mit Garagentoren.“ Erleichterung auch bei Bereitschaftsleiter Oliver Neugart.