Der DRK-Kreisverband Rottweil geht neue Wege und eröffnet in der Kaufhausgasse 4 einen Kleiderladen für jedermann. Damit setzt das DRK ein deutliches Zeichen für Nachhaltigkeit.
Rottweil - Es ist zwar nicht ganz DRK-Rot, aber rot allemal – das Fachwerk der Kaufhausgasse 4 in der Rottweiler Innenstadt. Ab Mai gibt es hier gebrauchte Kleidung für Kinder und Erwachsene zu kaufen. An mehreren Tagen in der Woche soll der Laden geöffnet sein, informiert DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Bösel beim Pressegespräch. Die genauen Öffnungszeiten indes stehen noch nicht fest und werden noch mitgeteilt.
Mit dem Kleiderladen setzt der DRK-Kreisverband ein Zeichen, denn bislang war die Kleiderkammer hinter dem alten Krankenhaus lediglich für Bedürftige eine Anlaufstelle. Das soll sich nun ändern. Auch, dass man mit dem Laden mitten in die Innenstadt ziehe, sei Teil des neuen Konzepts. "Wir wollten in der Stadt präsent und dort sein, wo auch die Kundschaft ist", so Bösel. Zum einen ist die Lage in der Kaufhausgasse im Lorenzort optimal für die Kunden des Tafelladens, die hier einkaufen können und 50 Prozent Rabatt auf die Kleidung erhalten, aber auch für alle anderen Städtlebesucher.
Ladenkonzept ist erprobt
"Der Laden ist zentral und doch ein wenig geschützt", freut sich auch Gisela Rehberg, die neue Kreissozialleiterin des DRK und Leiterin des Tafelladens über die "neuen Nachbarn". "In anderen Städten wie Balingen funktioniert das Ladenkonzept mit Blick auf Nachhaltigkeit perfekt", sagt Ralf Bösel. Immerhin stehe Second-Hand-Ware hoch im Kurs.
Am Samstag, 7. Mai, soll der Laden offiziell eröffnet werden, am 6. Mai findet eine Eröffnung für geladene Gäste statt. Auf 125 Quadratmetern kann dann ausführlich gestöbert werden. Doch bis dahin gibt es noch eine ganze Menge zu tun in den neuen Räumlichkeiten.
Ehrenamtliche gesucht
Gesucht werden zudem noch Ehrenamtliche, die entweder beim Sortieren der angelieferten Kleidung, oder im Verkauf mithelfen möchten. Auch Kleiderspenden sind natürlich gefragt. "Am besten immer saisonal", betont Gerald Hodapp, Leiter Soziale Dienste beim DRK.
Abgegeben werden können die Kleider ab sofort immer mittwochs von 12 bis 15 Uhr. Angenommen werden Kleidung für Damen, Herren, Kinder und Babys sowie Taschen, Schuhe, Hüte, Tücher, Handtücher und mehr. Nicht angenommen werden Unterwäsche und Socken (beides nur als Neuware), Bücher, Geschirr, Matratzen und Bettdecken. Und der Laden komme in diesen Zeiten wie gerufen.
Täglich mehr Familien im Tafelladen
"Seit dem Krieg in der Ukraine ist der Bedarf an Lebensmitten und Kleidern groß", weiß Gisela Rehberg, die das derzeit im Tafelladen selbst zu spüren bekommt. "Wir haben täglich drei bis vier Familien mehr", informiert sie. Deswegen sei sie mehr denn je auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen – Lebensmittel- und Geldspenden. "Wir müssen Lebensmittel und vor allem Hygieneartikel, die dringend benötigt werden, hinzukaufen", berichtet sie. Sie rechnet damit, dass in den nächsten Wochen noch deutlich mehr Flüchtlinge eintreffen werden, die den Tafelladen in Anspruch nehmen. Hygieneartikel, Konserven aller Art, Zucker, Mehl, Obst und Gemüse dürfen auch direkt vorbeigebracht werden.
Weitere Infos zum Kleiderladen erteilt Gerald Hodapp unter Telefon 0741/ 479230, oder g.hodapp@kv-rottweil.drk.de Bei Fragen zum Tafelladen kann man sich telefonisch an die Zentrale, unter Telefon 0741/4790, oder per Mail an die geschaeftsstelle@kv-rottweil.drk.de wenden.