Mit einem Festakt wurde das DRK-"Kleiderlädle" offiziell eingeweiht. Foto: Graf

Nachfrage gab es schon lange, das Angebot kam jetzt: In Rottweil versorgt das "Kleiderlädle" des Roten Kreuzes Bedürftige. Aber nicht nur sie.

Rottweil - Es bietet Kleidung für Jung und Alt, für Leute mit mehr und mit weniger Geld: das "Kleiderlädle" des DRK-Kreisverbandes, das sich, gut bestückt und mit neuem Konzept, seit Mai mitten in Rottweils Innenstadt, in der Kaufhausgasse 4 befindet. Noch im März wurden die Räume renoviert und ein engagiertes Team für den Laden gesucht. Mittlerweile erfreut sich das Angebot großer Beliebtheit.

Gemeinsam mit den Mitarbeitern, DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Bösel, DRK-Präsident Ralf Broß sowie Freunden und Unterstützern aus den Nachbargemeinden und Interessierten wurde jetzt im Refektorium des Kapuziners offiziell die Einweihung gefeiert.

Tag für Tag wichtige Arbeit

"Die Nachfrage war bereits länger da. Der Platz jedoch nicht", betonte Ralf Broß in seiner Ansprache. Man habe seit längerer Zeit Räume für den Kleiderladen gesucht, doch lange Zeit ohne Erfolg. Man wollte von der etwas versteckten Lage hinter dem alten Krankenhausgebäude in die Innenstadt umziehen, um sich auch sichtbarer präsentieren zu können. Das sei nun mit den Räumen in dem schmucken Haus mit rotem Fachwerk in der Kaufhausgasse bestens gelungen.

"13 Ehrenamtliche und zwei Hauptamtliche sind seit der Eröffnung am 14. Mai im "Kleiderlädle" tätig und leisten Tag für Tag wichtige Arbeit, beispielsweise beim Sortieren der abgegebenen Kleiderspenden, oder beim Einräumen der Kleidung im Verkaufsraum", machte Broß deutlich. Der Zulauf übersteige die Erwartungen deutlich. Die Kleidung gehe derzeit zu zwei Dritteln an bedürftige und zu einem Drittel an andere Menschen, informierte er. "Hieran ist deutlich zu sehen, wie wichtig eine schnelle und unkomplizierte Versorgung der Bedürftigen ist, gerade auch in Bezug auf Flüchtlinge aus der Ukraine", so Broß weiter.

Jedes Kleidungsstück ist ein Unikat

In den Pandemiejahren sei das DRK in der Bevölkerung noch bewusster als bisher wahrgenommen worden. "Ganzheitlich wurden für die vielen Aktionen und Hilfeleistungen ein großes Maß an Dankbarkeit übermittelt", freut sich Broß. DRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Bösel stellte mittels einer Präsentation das "Kleiderlädle" und das Konzept vor.

Im Anschluss stellte sich Uschi Freynick, die Leiterin des Ladens, den Anwesenden vor. "Nach 133 Tagen – 81 Verkaufs- und 19 Warenannahmetagen – hat das Kleiderlädle die Feuertaufe bestanden", betonte sie. Die 15 Frauen und Männer, die das Angebot betreuen, möchten mit ihrer Arbeit ein Statement setzen, sagte sie weiter. "Ein Statement für die Nachhaltigkeit und gegen die Wegwerfgesellschaft. Jedes unserer Kleidungsstücke ist ein Unikat. Kein Containerschiff muss über den Ozean schippern für unser Kleiderangebot. Und auch jede Menge Verpackungsmüll wird durch das Second-Hand-Angebot eingespart", machte sie deutlich.

"Wir identifizieren uns mit unserem Engagement und unserer Arbeit, und das zeigen wir nicht nur heute. Als Modenschau tragen wir heute Kleidung, die aus dem "Kleiderlädle" stammt. Bestaunen Sie uns und lassen sich inspirieren – vielleicht zum nächsten nachhaltigen Einkauf im neuen "Kleiderlädle", forderte sie auf.